Bagdad. Bei den seit Jahrhunderten praktizierten Hinrichtungen durch Erhängen gibt es zwei Varianten. Im ersten Fall wird der zum Tode Verurteilte mit der um den Hals gelegten Schlinge am Galgen aufgehängt. Er erstickt langsam, während sich das Seil unter seinem Körpergewicht zuzieht. Sehr viel schneller ist die Exekution mit einer Falltür, wie jetzt offensichtlich bei Saddam Hussein angewandt.

Sturz durch die Falltür

Das Seil ist dafür etwas länger. Öffnet sich die Klappe, fällt der Körper ein Stück herab, bevor ihn das Seil bremst. Dieser Ruck bricht dem Delinquenten die Halswirbelsäule. Nerven reißen, der Verurteilte verliert sofort das Bewusstsein, der Genickbruch gilt als schnelle Todesart. Herz und andere Organe arbeiten einige Minuten weiter. Die Schlinge wird auf verschiedene Weise so geknüpft, dass sich der Knoten immer fester zuzieht und sich nicht lösen kann. Möglich sind auch Knoten, die im Inneren ein Rohr tragen, durch das das Seil mit möglichst wenig Widerstand gleiten kann wie auch bei den Fernsehbildern von der Hinrichtung des irakischen Ex-Diktators erkennbar.

Aufgabe des Scharfrichters ist es, das Urteil zu vollstrecken. Der Beruf bildete sich in Europa über Jahrhunderte heraus. Er galt und gilt als niedere Tätigkeit. Unkenntnis oder Unachtsamkeit führten zu einem langwierigen, brutalen Hinschlachten der Opfer. Im früheren Zeiten waren Scharfrichter oft selbst Geächtete, die das Handwerk des Tötens übernehmen mussten. Auch ihre Nachkommen hatten kaum eine Chance, einen anderen Beruf anzunehmen.

Henker verbergen ihr Gesicht oft hinter einer Maske oder unter einer Henkersmütze: Zeichen dafür, dass sie nicht persönlich, sondern namens des Gerichtes und der Gesellschaft handeln.