Kommentar

Mancher wird sich fragen, wie viele Bilder von Soldaten, die mit Totenschädeln in Afghanistan posieren, wohl noch auftauchen werden. Es ist wie bei der berühmten Büchse der Pandora: Jetzt, wo der Deckel erst einmal gelüftet wurde, ist das Unheil heraus und lässt sich nicht wieder einfangen. Gut so. Denn die Vorgänge herunterzuspielen oder unter den Teppich kehren zu wollen wäre vollkommen falsch.

Die Bundeswehr muss aber vor dem Hintergrund dieser Ereignisse auch ihr eigenes Ausbildungskonzept überprüfen. Es stellt sich die Frage, ob psychologische Schulungen oder die Aufklärung über Sitten und Gebräuche im Einsatzland ausreichen, wenn am Straßenrand menschliche Schädel zu finden sind. In welcher Weise werden Soldaten auf diese Situation vorbereitet?

Dass die dann nicht aufgehoben werden dürfen und für widerwärtige Fotos herhalten müssen, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Doch offenbar muss die Bundeswehr dies deutlicher betonen als bislang.