Vergeltung für Drohnen-Angriffe: Attentäter fuhr mit Kleinlaster in LKW-Kolonne. Radikal-islamische Taliban bekannten sich zu dem Attentat.

Islamabad. Im Nordwesten Pakistans sind bei einem Selbstmordanschlag auf einen Militärkonvoi 27 Menschen getötet worden. "Der Attentäter hat an einem Kontrollposten einen Kleinlaster in einen Konvoi gerammt", sagte ein Polizeioffizier in der Stadt Kohat im Grenzgebiet zu Afghanistan. Dabei seien 25 Soldaten und Polizisten sowie zwei Passanten getötet worden. Etwa 65 Menschen seien verletzt worden, sieben von ihnen lebensgefährlich.

Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag rund 190 Kilometer westlich von Islamabad. Ein Sprecher des pakistanischen Taliban-Chefs Baitullah Mehsud sagte, die Tat sei die Rache für Angriffe durch US-Drohnen. Die USA haben ihre Raketenangriffe aus unbemannten Flugzeugen auf Taliban-Gebiete in Pakistan in den vergangenen Monaten verstärkt.

Auch am Sonntag griff die US-Armee pakistanischen Sicherheitskreisen zufolge mit einer Drohne ein Ausbildungslager islamischer Extremisten an. Über Opfer sei nichts bekannt, hieß es. Eine Rakete sei abgefeuert worden. Anwohner berichteten, die Extremisten hätten das Lager wenige Stunden vor dem Angriff verlassen. Bei bislang etwa 35 Drohnen-Angriffen sind offiziellen Angaben zufolge rund 350 Menschen getötet worden.