Einen Tag nach der verheerenden Attacke auf eine Polizeiwache in Pakistan haben sich die Taliban zu dem Angriff bekannt und zugleich einen Terroranschlag auf Washington angekündigt. Ein Taliban-Kommandeur sagte, der geplante Angriff auf die US-Hauptstadt werde die Welt “verblüffen“. US-Außenministerin Hillary Clinton will den Taliban “Brücken bauen“

Dera Ismail Khan. Einen Tag nach einem Überfall auf eine Polizeiwache in Pakistan haben sich die Taliban zu dem Angriff bekannt und zugleich einen Terroranschlag auf Washington angekündigt. Der Kommandeur der radikalen Islamisten in Pakistan, Baitullah Mehsud, sagte der Nachrichtenagentur AP, es werde schon bald einen Angriff in Washington geben, "der jeden in der Welt verblüffen wird".

Die US-Regierung hat auf Mehsud ein Kopfgeld von fünf Millionen US-Dollar ausgesetzt. Der Taliban-Kommandeur wird zusammen mit weiteren Kämpfern im Grenzgebiet zu Afghanistan vermutet. Bei dem Überfall auf eine Polizeiakademie in Lahore wurden sieben Polizeianwärter und zwei Zivilpersonen getötet. Die Täter nahmen etwa 35 Geiseln und konnten erst nach mehreren Stunden von Sicherheitskräften überwältigt werden.

Die USA wollen Taliban-Kämpfer dazu bewegen, der Gewalt abzuschwören und die extremistischen Gruppen zu verlassen. Den Aussteigewilligen müssten ehrenhafte Formen der Aussöhnung garantiert werden, forderte US-Außenministerin Hillary Clinton bei der internationalen Afghanistan-Konferenz in Den Haag.

Die Versuche der afghanischen Regierung müssten unterstützt werden, jene von den Taliban und der al-Qaida zu lösen, die sich den Extremisten nicht aus Überzeugung, sondern aus Verzweiflung angeschlossen hätten. Auch die Rückkehr in ein ziviles Leben müsse unterstützt werden.

Zuvor hatte Irans Vizeaußenminister Mohammed Mehdi Achundsadeh die Bereitschaft seines Landes zur Hilfe unterstrichen. Der Iran wolle beim Kampf gegen den Drogenschmuggel helfen. Skeptisch äußerte sich Achundsadeh zum Kern der neuen Afghanistan-Strategie der USA.

Die Stationierung ausländischer Truppen habe bislang die Lage im Land nicht verbessert, und auch eine Truppenaufstockung werde daran nichts ändern. US-Präsident Barack Obama will neben zusätzlichen Kampftruppen 4000 weitere Militärausbilder in das Land entsenden.