Zum dritten Mal binnen einer Woche haben Piraten vor Somalia ein Schiff gekapert. Der griechische Frachter “M.V. Irene E.M.“ wurde im Golf von Aden überfallen. Hier sehen Sie Bilder von Piratenanschlägen und Festnahmen.

Nairobi. Zum dritten Mal binnen einer Woche haben Piraten vor Somalia ein Schiff gekapert. Der griechische Frachter "M.V. Irene E.M." wurde im Golf von Aden überfallen, wie die Internationale Seefahrtbehörde (IMB) in Kuala Lumpur mitteilte. Das Schiff fahre unter der Flagge von St. Vincent und den Grenadinen, sagte ein Sprecher der US-Marine. Bei den 23 Besatzungsmitgliedern handle es sich um Philippiner.

Die "Irene" hatte unmittelbar vor dem Überfall noch ein Notsignal abgesetzt. Dass der Angriff in der Nacht erfolgte, deutet auf eine immer bessere technische Ausrüstung der Piraten hin - offenbar finanziert mit Lösegeldzahlungen in Millionenhöhe.

US-Präsident Barack Obama erklärte am Montag, die USA seien entschlossen, der Piraterie am Horn von Afrika ein Ende zu bereiten. Scharfschützen der US-Marine hatten am Sonntag einen amerikanischen Kapitän aus der Hand von Seeräubern befreit. Bei der Kommandoaktion wurden drei Piraten getötet und einer gefangengenommen.

Die Seeräuber drohten Vergeltung an. Künftig würden alle Geiseln sofort getötet, wenn die Gefahr eines Angriffs seitens ihrer Landesstreitkräfte bestehe, erklärte Piratenführer Jamac Habeb. Und die USA würden ganz besonders ins Visier genommen. Der Generalstabschef der US-Streitkräfte, Admiral Richard Mullen, erklärte am Dienstag, er nehme die Drohung ernst. Zugleich bekräftigte er im Fernsehsender ABC, dass die USA auf jede Vergeltungsaktion entsprechend reagieren würden.

Die Seeräuber haben gegenwärtig etwa ein Dutzend Schiffe mit mehr als 200 Besatzungsmitgliedern in ihrer Gewalt, darunter Seeleute aus Deutschland, Italien, Bulgarien, Russland, der Ukraine, China und Taiwan, Indonesien und den Philippinen.