US-Präsident Barack Obama setzt seinen heimischen und internationalen Werbefeldzug für “mutige“ Schritte bei der Bekämpfung der globalen...

Washington/Berlin. US-Präsident Barack Obama setzt seinen heimischen und internationalen Werbefeldzug für "mutige" Schritte bei der Bekämpfung der globalen Wirtschaftskrise fort. Gut eine Woche vor dem Gipfeltreffen der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) in London rief er in einem Beitrag für mehr als 30 Tageszeitungen weltweit zu "schnellen Maßnahmen" zur Stimulierung der Konjunktur auf. "Eine Trennlinie zwischen Maßnahmen, die das Wachstum innerhalb unserer Grenzen wiederherstellen, und Maßnahmen, die es jenseits von ihnen stützen, gibt es nicht."

Gestern Abend wollte sich Obama außerdem in einer Pressekonferenz - der zweiten seiner Amtszeit zur US-Hauptfernsehsendezeit - an die Öffentlichkeit wenden. Es wurde erwartet, dass die Wirtschaft wiederum beherrschendes Thema werden sollte.

Auch in seinem vom Weißen Haus veröffentlichten Beitrag für die Medien setzte sich Obama für gemeinsames Handeln bei der Bekämpfung der Weltwirtschaftskrise ein. "Wir durchleben eine Zeit globaler ökonomischer Probleme, die sich weder durch Halbheiten noch durch die isolierten Anstrengungen einer Nation lösen lassen", betonte der US-Präsident. Es liege in der Verantwortung der Führer der G20, "mutige, umfassende und koordinierte Maßnahmen zu ergreifen, die nicht allein eine Erholung anstoßen, sondern zudem eine neue Ära ökonomischen Engagements einleiten, damit sich eine Krise wie diese niemals wiederholen kann". Zugleich betonte Obama die Führungsrolle der Amerikaner. Die USA seien "bereit, die Führung zu übernehmen, und wir rufen unsere Partner auf, sich uns in einem Geist der Dringlichkeit und gemeinsamen Absicht zuzugesellen", schrieb der Präsident. "Ich weiß, dass Amerika seinen Anteil hat an dem Chaos, mit dem wir uns konfrontiert sehen."

Obama setzte sich weiter für strenge Regulierungen für die Finanzbranche ein. "Wir müssen ein Ende machen mit rücksichtsloser Spekulation, faulen Krediten, überschuldeten Banken und fehlender Aufsicht." Die Finanzinstitute weltweit brauchten strenge Aufsicht, neue Regeln und "rigorose Transparenz".

Obama wirbt außerdem um Unterstützung für seinen Haushaltsentwurf 2010 in Höhe von 3,55 Billionen Dollar. Kritiker warnen vor einem langfristigen gigantischen Staatsdefizit mit schweren Belastungen für kommende Generationen.