Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, hat die Entschuldigung des Tradionalistenbischofs und Holocaust-Leugners Richard Williamson als „halbherzig“ zurückgewiesen.

Berlin. Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, hat die Entschuldigung des Tradionalistenbischofs und Holocaust-Leugners Richard Williamson als "halbherzig" zurückgewiesen. Sich lediglich für zugefügte Schmerzen zu entschuldigen, sei "völlig ungenügend", sagte Kramer in einer ersten Reaktion am Donnerstag in Berlin dem epd. Damit seien Williamsons Äußerungen über den Holocaust nicht auszuräumen. Er müsse sie widerrufen.

Der Bischof der ultrakonservativen katholischen Pius-Bruderschaft wolle sich "nur wieder wichtig machen", sagte Kramer. Auch sei Williamson mit seinem Antijudaismus nicht allein, die Pius-Brüder insgesamt verträten eine antijudaistische Haltung.

Nach einer vom katholischen österreichischen Internetmagazin "KATH.NET" verbreiteten Erklärung entschuldigte sich der 68-Jährige für die Leugnung des Holocaust. "Ich bitte alle, die sich aufgrund meiner Worte aufrichtig entrüstet haben, vor Gott um Vergebung", erklärte er. Wenn er im Vorhinein "um den ganzen Schaden und den Schmerz gewusst hätte, die diese verursachen würden, besonders der Kirche, aber ebenso den Überlebenden und den Verwandten der Opfer der Ungerechtigkeit unter dem Dritten Reich", hätte er diese Äußerungen nicht gemacht.