Ausschreitungen schiitischer Studenten nach Attacke auf Moschee. Weiterer Selbstmordattentäter sprengt sich an Kontrollpunkt in die Luft: Hauptverbindungsstraße des Khyber-Passes zwischen Pakistan und Afghanistan betroffen.

Peshawar. Nach dem Selbstmordanschlag vor einer Moschee in der pakistanischen Provinz Punjab ist die Zahl der Toten auf 33 gestiegen. Zudem seien 52 weitere Menschen verletzt worden, teilte die Polizei mit. In der Stadt Dera Ghazi Khan blieben nach nächtlichen Ausschreitungen schiitischer Studenten Schulen, Geschäfte und Büros geschlossen. Bei den Unruhen wurden nach Angaben von Polizei und Augenzeugen ein Polizeiauto sowie Ampeln und Straßenschilder beschädigt.

Der Attentäter hatte einen Sprengsatz gezündet, als Menschen zu einer religiösen Versammlung zur schiitischen Moschee in Dera Ghazi Khan zusammenkamen. Durch die Explosion wurden die Moschee al-Hussainia sowie ein nahegelegenes schiitisches Heiligtum stark beschädigt. Pakistan wird immer wieder von religiös motivierter Gewalt erschüttert, rund ein Fünftel der Pakistaner gehört der Glaubensrichtung der Schiiten an.

In der Stammesregion im Nordwesten Pakistans wurden nach Angaben örtlicher Behörden sechs Menschen verwundet, als sich ein Selbstmordattentäter in einem mit Sprengstoff beladenen Auto an einem Kontrollpunkt in die Luft sprengte. Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Jamrud auf einer der Hauptverbindungsstraßen des Khyber-Passes zwischen Pakistan und Afghanistan.

Der Khyber-Pass mitten im pakistanischen Stammesgebiet ist die wichtigste Nachschubroute für die Nato-Truppen in Afghanistan. In den vergangenen Monaten war die Route über den Khyber-Pass wegen Anschlägen radikaler Islamisten, die den Taliban nahestehen, wiederholt gesperrt worden.