Invasoren sind mit Panzern in die irakische Hauptstadt Bagdad vorgedrungen. Sie haben angeblich Regierungsgebäude unter Kontrolle. Irakisches Regime widerspricht Erfolgsmeldungen

Bagdad/Hamburg. US-Truppen sind nach eigenen Angaben erneut in die irakische Hauptstadt Bagdad eingerückt. Der Vorstoß wurde von Raketenangriffen, sowie Artilleriebeschuss und schwerem Maschinengewehrfeuer begleitet. Nach Angaben von Korrespondenten flogen zeitgleich Kampfjets der US-Luftwaffe Angriffe auf irakische Panzer und Truppentransporter. Es sei bereits eine größere Zahl irakischer Panzer und Militärfahrzeuge zerstört worden, sagte der stellvertretende Generalstabschef Peter Pace dem US-Sender CNN am Montagmorgen (MESZ). Die US-Truppen würden in Teilen der Stadt Razzien durchführen. Der Reporter der ARD in Bagdad, Stephan Kloss, sagte im "Morgenmagazin" des Senders, dass offenbar die "entscheidende" Schlacht um das Regierungsviertel in Bagdad begonnen habe. Er könne aus seinem Fenster zwei amerikanische Panzer sehen. Er sprach von einem großen Brand in einem der Regierungsgebäude. Am Ufer des Flusses Tigris werde "heftigst gekämpft". Ein Reporter des deutschen Nachrichtenmagazins "Focus", der sich am Morgen zusammen mit der 3. US-Infanteriedivision zehn Kilometer vor Bagdad befand, sagte der Nachrichtenagentur AP, an der Aktion seien mehr als 100 Panzer und rund 1000 Soldaten beteiligt. Gefecht am Präsidentenpalast Starke Panzerverbände hätten bereits die Innenstadt Bagdads erreicht. An einer Brücke nahe eines Präsidentenpalastes habe es schwere Gefechte gegeben. Der Reporter berief sich auf offizielle Angaben des Hauptquartiers der 2. Brigade der Division. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP haben US-Einheiten drei Paläste des irakischen Staatschefs Saddam Hussein unter Kontrolle gebracht. Die Truppen hätten den Hauptpalast gesichert, zitierte AFP den Kommandeur der 3. US-Infanteriedivision auf dem Flughafen von Bagdad, Oberstleutnant Peter Bayer. Iraks Informationsminister bestreitet Angaben über Vorstoß Der irakische Informationsminister Mohammed Said el Sahhaf erklärte in einer Pressekonferenz unter freiem Himmel, die Angaben des US-Militärs über die Vorstöße und der US-Medien über die Gefechte mit irakischen Truppen seien allesamt erfunden. Es gebe keine Amerikaner in Bagdad, sagte el Sahhaf. Die Nachrichtenagentur AP berichete, dass auch das El-Raschid-Hotel von US-Soldaten besetzt worden sei. Dieses Hotel diente im Golfkrieg von 1991 internationalen Journalisten als Quartier. Die Truppen rückten von Südosten Richtung Nordosten bis zum neuesten Präsidentenpalast vor. Beim letzten Vorstoß in die Stadt hatten US-Truppen am Samstag nach eigenen Angaben rund 3000 irakische Soldaten und Kämpfer getötet. Pace bezeichnete diese Aktion als "sehr, sehr erfolgreich".