Britisches Militär kontrolliert angeblich große Teile der südirakischen Stadt. Dortsei die Leiche eines als Giftgas-Kommandeur berüchtigten irakischen Generals gefunden worden

Bagdad/London. Die Stadt Basra im Süden Iraks ist nach britischen Armeeangaben von diesen Truppen fast vollständig eingenommen worden. Allerdings gebe es noch einige Teile außerhalb britischer Kontrolle, darunter die Altstadt, hieß es am Montag. Dabei haben die amerikanisch-britischen Truppen nach eigenen Angaben in Basra die Leiche des irakischen Generals entdeckt, der 1988 Giftgasangriffe auf Kurden in Nordirak angeordnet hatte. Der britische Major Andrew Jackson erklärte am Montag, der Tod von Ali Hassan el Madschid, der unter dem Namen "Chemie-Ali" bekannt ist, sei bestätigt worden. Seine Leiche sei mit der seines Leibwächters und der des für Basra zuständigen Leiters des irakischen Geheimdienstes gefunden worden. Madschid war ein Cousin von Staatschef Saddam Hussein. Er hatte die Aufgabe, Südirak gegen die Invasionstruppen zu verteidigen. Während der siebenmonatigen Besetzung Kuwaits 1990/91 diente Madschid als Gouverneur des Emirats. Während der Giftgasangriffe im Kurdengebiet kamen 1988 rund 100.000 Menschen ums Leben. Die alliierte Luftwaffe hatte am Samstag das Haus Madschids in Bagdad bombardiert. Drei britische Soldaten wurde nach Angaben des Verteidigungsministeriums bei der Eroberung der Stadt getötet. Die Zahl der im Irak-Krieg getöteten britischen Soldaten stieg damit auf 30. Erstmals seit Beginn des Krieges waren britische Soldaten am Sonntag ins Stadtzentrum von Basra vorgerückt. US-Truppen: Haben Kerbela unter Kontrolle Die zweite Brigade der 101. Luftlandedivision der US-Armee erlangte unterdessen nach eigenen Angaben nach zweitägigen Kämpfen die Kontrolle über die zentralirakische Stadt Kerbela. In den Kämpfen um die strategisch als bedeutsam eingeschätzte heilige Stadt der Schiiten seien etwa 400 irakische Paramilitärs getötet worden. Weniger als 100 Kämpfer der Fedajin-Miliz, einer Spezialeinheit der irakischen Armee, die als regimetreu gilt, seien in Kriegsgefangenschaft genommen worden, teilte das US-Militär weiter mit. Ein Sprecher der US-Division hatte zuvor von heftigen Straßenkämpfen berichtet.