Mehrere TV-Sender berichten übereinstimmend über brennende Ölfelder bei Basra im Irak. US-Verteidigungsminister Rumsfeld spricht von drei bis vier brennenden Quellen

Kuwait. Nach dem Beginn der US-Militäroffensive hätten die Iraker mehrere Ölquellen in Brand gesetzt, sagte der Militär. Wieviele Ölquellen brannten, konnte er nicht sagen. Das staatliche kuwaitische Fernsehen hatte zuvor gemeldet, Irak habe 15 Ölquellen bei Basra nahe der Grenze zu Kuwait angezündet. Die in Katar ansässige TV-Station El Dschasira berief sich auf Berichte von Augenzeugen. Nach Angaben des Irak-Korrespondenten des Satellitenkanals El Arabija steht das Ölfeld von El Rumeila in Südirak in Flammen. Auch der amerikanische Fernsehsender Fox News TV hatte über brennende Öl-Bohrfelder in der Nähe der Hafenstadt Basra berichtet. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte zuvor gesagt, er habe Berichte über drei bis vier brennende Ölquellen im Süden Iraks. Rumsfeld richtete eine Warnung an irakische Offiziere: Wer Ölquellen anzünde, mache sich eines Kriegsverbrechens schuldig und könne später nicht auf Begnadigung hoffen. Nach den Berichten stieg der Ölpreis wieder. Am New Yorker Markt wurden gegen 17.40 Uhr (MEZ) 30 Dollar für ein Barrel der Sorte Light Sweet Crude gezahlt, das waren zwölf Cent mehr als am Vortagesschluss. Nach Beginn des Irak-Kriegs waren die Preise an den internationalen Ölmärkten zunächst gefallen. Schon im Golfkrieg von 1991 haben Ölfelder gebrannt. Damals legten auf Befehl Saddam Husseins die irakischen Soldaten fünf Tage nach Beginn der US-Invasion Feuer an mehr als 700 Ölquellen auf dem Gebiet Kuwaits. Ein nennenswertes Hindernis für die amerikanische Armee war diese taktische Maßnahme im Januar 1991 nicht. Jedoch löste der Machthaber von Bagdad gewaltige Umweltschäden aus. Zehn Monate brauchten Feuerwehrexperten aus zehn Ländern, um das Inferno zu löschen. Auch der wirtschaftliche Schaden war enorm: Nach Berechnungen der US-Behörde National Science Foundations fraßen die Flammen täglich bis zu drei Millionen Barrel Öl (477 Millionen Liter), knapp fünf Prozent des Tagesweltverbrauchs.