Nach der Tötung Osama Bin Ladens hält Pakistan seine Angehörigen fest. Die USA fordern die Ehefrauen zu verhören. Pakistan lehnt ab.

Washington/Islamabad. Nach der Tötung Osama Bin Ladens, bleibt seine hinterbliebene Familie weiterhin in Pakistan festgehalten. Die drei Ehefrauen und acht Kinder des Al-Qaida-Chefs kamen nach der vollzogenen Operation von US-Spezialkräften in den Gewahrsam der pakistanischen Behörden. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt habe noch kein Staat ihre Auslieferung beantragt, heißt es in Islamabad. Pakistanische Beamte sagten, die Angehörigen bin Ladens würden zu unbestimmter Zeit in ihre Heimatländer gebracht. Nur die USA kündigten an, die drei Witwen des Terrorchefs befragen zu wollen. Dabei erhofft sich die Regierung tiefere Erkenntnisse über die eventuelle Zusammenarbeit Pakistans mit Osama Bin Laden. Was wusste die Regierung über sein Versteck? Die pakistanischen Behörden kündigten derweil an, dem US-Auslandsgeheimdienst CIA den Zugang zu den Angehörigen bin Ladens zu verwehren.

Unter den Angehörigen Bin Ladens gibt es erste Zeugenaussagen einer im Jemen geborenen Frau. Amal Ahmed Abdullfattah gab an, dass sie im Jahr 2006 nach Abbottabad gekommen ist. Sie habe seitdem das Grundstück niemals mehr verlassen. Am kommenden Montag wird eine Regierungserklärung des pakistanischen Ministerpräsidenten Yousuf Raza Gilani erwartet, der das pakistanische Parlament über den Einsatz der US-Spezialeinheit in Abbottabad informieren wird.

(abendblatt.de/dapd)