Berlin. Die Ampel will die Heizungswende mit viel Geld vorantreiben. Doch durch die Haushaltseinigung könnte nun ein Bonus gestrichen werden.

Lange hatten die Spitzen der Ampel-Koalition zuletzt über den Bundeshaushalt für das Jahr 2024 gestritten – wenn auch nicht so lange, wie im Sommer über das Heizungsgesetz. Dieses wird durch die nun gefundene Einigung entgegen der Befürchtungen mancher Experten nicht beeinträchtigt. Für Immobilienbesitzerinnen und -besitzer könnte der Heizungstausch dennoch teurer werden. Denn wie mehrere Medien berichten, soll ein erst kürzlich beschlossener Bonus gekürzt werden.

Wobei gekürzt eigentlich nicht die richtige Wortwahl ist. Vielmehr soll eine geplante Erhöhung ausfallen. Wie der „Spiegel“ berichtet, geht es dabei um den sogenannten „Geschwindigkeitsbonus“. Ihn erhalten Haushalte, die ihre Heizung bis Ende 2024 austauschen. Und eigentlich sollte er von 20 auf 25 Prozent der dabei entstehenden Kosten erhöht werden.

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Heizungstausch: Erhöhung des Geschwindigkeitsbonus offenbar vom Tisch

Doch das soll laut eines Berichts des Nachrichtenmagazins, das aus einer internen Liste aus Koalitionskreisen zitiert, nun vom Tisch sein. Auch die im September gefasste Entscheidung, dass der Bonus nicht mehr nur an Besitzer selbst genutzter Immobilien, sondern auch an Vermieter und Wohnungskonzernen gezahlt wird, wird demnach nicht umgesetzt. Laut „Spiegel“ will die Bundesregierung dadurch im kommenden Jahr rund 800 Millionen Euro einsparen.

Bereits am Mittwoch hatte die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, der Geschwindigkeitsbonus solle durch die Haushaltseinigung geringer ausfallen als zunächst geplant. Genauere Details nannte die Agentur dazu zunächst nicht. Laut den nun bekannt gewordenen Informationen würde sich die Förderung für Vermieter deutlich verringern. Für Eigenheimbesitzer würde sie zumindest um fünf Prozentpunkte sinken. Hinzu kommt, dass offenbar auch der Konjunktur-Booster gestrichen werden soll. Mit ihm sollten neue Dämmungen oder ähnliche Maßnahmen an der Gebäudehülle gefördert werden.

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„Wir verzichten schweren Herzens auf einen Großteil der beim Baugipfel beschlossenen Ausweitungen im BEG“, zitiert der „Spiegel“ das Bundeswirtschaftsministerium. Das Tempo bei der Wärmewende könne dadurch etwas sinken, aber sie werde „weiter konsequent und sozial ausgewogen kommen“.

Förderung des Heizungstausches: Staat übernimmt bis zu 70 Prozent der Kosten

Lukrative Förderungen soll es für tauschwillige Immobilienbesitzer im kommenden Jahr aber weiterhin geben. Insgesamt werden – je nach Fall – bis zu 70 Prozent der Kosten übernommen. Diese Gesamtförderung setzt sich aus mehreren Elementen zusammen:

  • Sockelförderung, 30 Prozent: Erhalten alle Eigentümer, die eine alte Gas- oder Ölheizung durch eine Wärmepumpe, eine Wasserstoffheizung, eine Pelletheizung oder ähnliche klimafreundliche Heizungen ersetzen.
  • Effizienzbonus, 5 Prozent: Wird ausgezahlt, wenn Erd- oder Luftwärmepumpen mit einem natürlichen Kältemittel installiert werden.
  • Zusatzförderung, 30 Prozent: Ist vorgesehen für einkommensschwache Haushalte mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von bis zu 40.000 Euro.
  • Geschwindigkeitsbonus, 20 Prozent: Wird ausgezahlt, wenn die neue Heizung vor Ende 2024 eingebaut wird.

Theoretisch würde sich daraus sogar eine maximale Förderung von 75 Prozent ergeben. Allerdings deckelt die Regierung die Zuschüsse auf maximal 70 Prozent der Investitionskosten. Zudem sollen sie insgesamt nicht über 21.000 Euro liegen.