Berlin. Im Ukraine-Krieg wird seit Monaten Uran-Munition eingesetzt, künftig erstmals auch aus den USA. Warum diese Munition so umstritten ist.
Im Ukraine-Krieg fallen alle Skrupel. Nach der Lieferung von Streumunition wollen die USA der Ukraine offenbar erstmals auch panzerbrechende Munition mit abgereichertem Uran bereitstellen. Sie ist nicht geächtet, aber sehr umstritten. Das könnte Sie auch interessieren: Ukraine: Streumunition könnte den Krieg radikal verändern
Großbritannien hatte Uran-Munition schon im Frühjahr geliefert. Viele Experten gehen davon aus, dass Russland sie ebenfalls einsetzt. Sie steht allerdings im Verdacht, krebserregend zu sein. Droht der Ukraine eine große Strahlenbelastung des Bodens? Lesen Sie dazu: London: Ukraine setzt im Krieg umstrittene Uranmunition ein
Uran-Munition ist Teil eines neuen Waffenpakets
Offiziell bestätigt ist die Lieferung nicht. Alle Berichte stützen sich auf die Nachrichtenagentur Reuters. Die hat ihrerseits zwei Dokumente eingesehen und sich die Lieferung darüber hinaus von zwei Insidern der Regierung in Washington bestätigen lassen.
Die Geschosse seien Teil eines Militärhilfspakets – Wert: zwischen 240 und 375 Millionen Dollar –, das nächste Woche vorgestellt werden soll. Wenn den ukrainischen Soldaten etwas fehlt, ist es Munition. Sie ist immer knapp und wird gerade bei der aktuellen Offensive dringender denn je gebraucht.
Dabei war die Ukraine schon bisher sehr erfolgreich im Kampf gegen Panzer. Laut Oryx Blog hat sie bereits über 3.300 russische Panzer zerstört. Oryx Blog wird im Westen als vertrauenswürdig eingestuft; auf die Daten greift etwa auch Statista – Online-Plattform für Statistik – zurück. Oryx zählt nach eigenen Angaben lediglich die Fahrzeuge, Fluggeräte und Ausrüstungen, für deren Zerstörung, Beschädigung, Aufgabe oder Eroberung entweder Foto- oder Videobeweise vorliegen
Starke Durchschlagskraft – und hohe Gesundheitsrisiken?
Kremlchef Wladimir Putin hat die Munition als "Waffen mit einer nuklearen Komponente" bezeichnet. Wahr ist: Uran ist ein radioaktives Metall. Abgereichertes Uran ist allerdings deutlich weniger radioaktiv als natürlich vorkommendes Uran, auch wenn die Partikel noch lange Zeit nachwirken können.
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Wegen seiner höheren Dichte als Stahl oder Blei hat es eine höhere Durchschlagskraft. Solche Geschosse wurden schon in den Kriegen im Irak sowie in Serbien und im Kosovo eingesetzt.
Kritiker befürchten gefährliche Gesundheitsrisiken. Sie warnen vor der Einnahme oder dem Einatmen von abgereichertem Uranstaub. Die Folgen könnten Krebserkrankungen und Geburtsfehler sein. Auch interessant: Masala: „Die Ukraine will den Krieg nach Russland tragen“
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