Moskau . Laut Medwedew, Vizechefs des russischen nationalen Sicherheitsrats, kann die russische Armee auf 231.000 neue Soldaten zurückgreifen.

Seit Jahresbeginn haben sich offenbar zahlreiche neue Soldaten in der russischen Armee eingeschrieben. Dem Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrats Dmitri Medwedew zufolge haben seit Januar über 200.000 Russen ihre Dienste im Ukraine-Krieg angeboten und Verträge mit dem Verteidigungsministerium unterschrieben: "Vom 1. Januar bis zum 3. August [...] wurden mehr als 231.000 Personen für einen Vertrag akzeptiert", so Medwedew am Donnerstag in Moskau.

Russland: Wie neue Soldaten angelockt werden

Die von Medwedew nun unter Berufung auf Militärangaben genannte Zahl ist damit etwa doppelt so hoch wie noch im Mai: Damals hatte er von 117.000 Freiwilligen und Zeitsoldaten gesprochen. Es sei einiges getan worden, um den Militärdienst attraktiver zu machen, sagte der frühere Kremlchef am Donnerstag bei einer Versammlung zur Ausstattung der Streitkräfte.

Das beinhalte sowohl organisatorische, wirtschaftliche als auch soziale Schritte. Zu den diversen neuen Vorteilen und Erleichterungen zählen laut Medwedew unter anderem, dass die aktuelle Arbeitsstelle eines Rekruten während seiner Dienstzeit für ihn reserviert wird und Bankkredite während des Wehrdienstes nicht abbezahlt werden müssen.

Die russische Armee warb bisher massiv um neue Soldaten, mit Werbeplakaten auf den Straßen sowie in Online-Netzwerken. Wie lange die Ausbildung der Rekruten dauert, bis sie an die Front in der Ukraine geschickt werden, teilte Medwedew nicht mit.

Ukraine-Krieg: Wie stark ist die russische Armee?

Nähere Details, wie die genauen Zahlen über die Stärke und Neuaufstellungen der russischen Armee, sind allerdings schwer zugänglich. Nach den massiven Kriegsverlusten im vergangenen Jahr hatte Präsident Wladimir Putin bei einer Teilmobilmachung rund 300.000 Reservisten eingezogen. Allerdings flohen damals auch Zehntausende vor einem möglichen zwangsweisen Kriegseinsatz gegen die Ukraine ins Ausland. (afp/dpa)

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