- In Polen gab es eine Kollision von zwei Leopard 2A4 Panzern während eines Manövers
- Einzelheiten zum Geschehen sind noch unklar, aber im Internet lösen Fotos des Unfalls lebhafte Diskussionen aus
- Der Vorfall verdeutlicht ein grundsätzliches Problem. Putins Propaganda weiß den Vorfall für sich zu nutzen
Die Bilder wirken spektakulär, auch etwas verstörend. Zwei 55 Tonnen schwere Panzer des Typs Leopard 2A4 sind bei einer Übung in Polen kollidiert. Einer ist quasi geköpft worden: Der tonnenschwere Turm wurde aus dem Drehkranz seiner Wanne gehoben. Die Bilder kursieren seit Tagen im Netz, zum Beispiel bei Twitter, wo sie viel diskutiert werden. In russischen Kanälen werden sie ausgeschlachtet, als Beleg der vermeintlichen militärischen Unfähigkeit. Lesen Sie hier: Warum vom Mythos von Putins "Super-Panzer" T-14 nicht viel übrig bleibt.
Der zerstörte Panzer ist in der Werkstatt und soll repariert werden. Die Logistik dazu ist kriegsentscheidend. Es ist kein Zufall, dass Deutschland, die Ukraine und Polen sich am Freitag darauf geeinigt haben, ein gemeinsames Reparaturzentrum für Leopard-2-Panzer an der polnisch-ukrainischen Grenze einzurichten. Das könnte Sie auch interessieren: Ukraine-Krieg: Leo-1-Panzer kommt – Was der Oldie drauf hat
Hersteller des Leopard 2A4 | Krauss-Maffei Wegmann (KMW) |
Kosten | Ca. 5,5 Millionen Euro (neu) |
Verbrauch | Ca. 300 Liter/100 km |
Motorleistung | 1500 PS |
Gewicht | Ca. 55,3 Tonnen |
Unklar ist noch, wie genau es zum Unfall im Training kam und ob Menschen verletzt wurden. Die polnischen Streitkräfte bestätigten gegenüber dem ZDF den Vorfall und auch, wer da trainiert hatte: ukrainische Soldaten.
Der Unfall ereignete sich auf dem Truppenübungsplatz in Swietoszow im westlichen Teil Polens. Den Bildern nach zu urteilen, ist ein Panzer zu nahe und zu schnell an einem zweiten Fahrzeug vorbeigefahren, mindestens die Kanonenrohre scheinen sich berührt zu haben. Lesen Sie auch: Leopard: Warum der Panzer mehrere Millionen Euro kostet
Panzer für die Ukraine: Für eine gründliche Ausbildung fehlt die Zeit
Die Soldaten werden innerhalb von wenigen Wochen im Umgang mit dem westlichen Panzer trainiert, in einem meist 30-tägigen Intensivkurs. Zuletzt hatten mehrere Partnerstaaten der Ukraine Leopard-2-Panzer geliefert, zum Beispiel Kanada und Portugal. Dänemark und die Niederlande haben unterdessen neue Zusagen gemacht.
Für eine gründliche ideale Ausbildung fehlt die Zeit. Viele Experten rechnen in diesen Wochen mit dem Beginn einer ukrainischen Gegenoffensive, die ohne den breiten Einsatz von Kampfpanzern nicht vorstellbar ist. Da können die westlichen Waffenlieferungen wirklich ein "Game Changer" sein, zumal sich die Berichte häufen, dass Russland zunehmend darauf angewiesen ist, Uralt-Panzer im Ukraine-Krieg einzusetzen. Lesen Sie dazu: Putin sorgt mit Sperrmüll-Panzern für Lacher im Netz
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