Berlin. Die “taz“ hat auf Twitter eine Karikatur veröffentlicht, die Volker Wissing als Nazi zeigt. Nach heftiger Kritik reagiert der Minister.

Die Tageszeitung "taz" hat auf dem Kurznachrichtendienst Twitter eine Karikatur veröffentlicht, die Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) in einer NSDAP-Uniform zeigt. Neben Wissing ist darauf das Logo der Freien Demokraten sowie die Aufschrift: "Wir sind die allerletzte Generation: Wir kleben an jeder Autobahn fest!" zu lesen. Wissing trägt auf dem Bild am linken Arm eine blaue Binde mit Symbol, die offensichtlich an die rote Binde mit Hakenkreuz erinnern soll. Der Verkehrsminister hatte sich zuletzt für einen schnelleren Ausbau von Fernstraßen eingesetzt.

Screenshot des mittlerweile gelöschten Tweets der
Screenshot des mittlerweile gelöschten Tweets der "taz". © Funkemedien

Nach Nazi-Vergleich: "taz" entschuldigt sich bei Twitter

Die Reaktionen ließen nicht lange warten: Etliche User kritisierten die Darstellung der "taz" scharf und solidarisierten sich mit dem Verkehrsminister. Die Zeitung ruderte daraufhin zurück und löschte den Tweet. Die Karikatur verfehle durch einen überflüssigen Nazi-Vergleich ihren Zweck, heißt es in dem darauffolgenden Statement der linken Tageszeitung auf Twitter.

"Mit Anspielungen auf den Nationalsozialismus und der Verwendung von NS-Symbolik sollte man generell auch in kritischer Absicht sehr sparsam umgehen." Mitglieder der Bundesregierung auf diese Weise in die Nähe von NS-Verbrechern zu rücken, verbiete sich. "Die Karikatur hätte so nicht erscheinen sollen, das tut uns leid", heißt es weiter. Wie es zu dem Ausrutscher kam, schrieb die Zeitung nicht.

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Kryptische Botschaft: So antwortet Volker Wissing der Taz

Wissing selbst reagierte ebenfalls auf die Darstellung. Er teilte die Karikatur mit einem Kommentar auf teils hebräisch, teils aramäisch. Die Übersetzung Wissings Tweet auf Deutsch lautet "Guten Morgen! Gezählt, gewogen und für zu leicht befunden." Der zweite Satz bezieht sich auf eine Bibelstelle im Alten Testament.

Wissing erklärte gegenüber der Presse dazu, er beziehe sich auf das Menetekel aus Daniel 5, 25 auf hebräisch (mene mene tekel u-parsin). Mit diesen Worten reagiert Gott auf die Lästereien von König Belsazar. Die Schrift erscheint von magischer Hand auf einer weißen Wand und kündigt den Untergang des Königs an, so der Minister.

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Der schnellere Aus- und Neubau von Autobahnen war zuletzt auch ein Streitpunkt zwischen den Ampel-Koalitionsparteien. Die FDP setzte sich dabei, entgegen Klima- und Naturschutzbedenken der Grünen, für einen Ausbau von Fernstraßen ein. Lesen Sie dazu auch: "Horror-Nachrichten": Laute Kritik an Beschlüssen der Ampel (lro)