Berlin. Fahrgäste müssen sich gedulden. Und zwar nicht nur auf den Bahnsteigen, sondern auch bei der Einführung des 49-Euro-Tickets. Zum 1. April 2023 soll das sogenannte Deutschlandticket kommen. Darauf verständigten sich die Verkehrsministerinnen und -minister von Bund und Ländern auf einer Sonderkonferenz. Zugleich mahnen die Länder, dass Fragen zur Finanzierung noch mit dem Bund geklärt werden müssten.
Laut einem Beschlusspapier der Sonderkonferenz, das der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt, erwarten die Länder vom Bund, dass eventuell entstehende Mehrkosten zu gleichen Teilen aufgeteilt und gemeinsam getragen werden. Die Länder seien zur Übernahme der Hälfte bereit.
Deutschlandticket: Gültig im gesamten Nah- und Regionalverkehr
Das Deutschlandticket kostet jährlich drei Milliarden Euro. Sollten darüber hinaus Mehrkosten eintreten, seien Gespräche zwischen Bund und Ländern zu deren Finanzierung „zeitnah“ zu führen, wie aus dem Papier hervorgeht. Lesen Sie auch: Bahn und Bus – Hier sind die Deutschen mit dem ÖPNV zufrieden
Ursprünglich sollte das Deutschlandticket im Januar eingeführt werden. Daraus wird nun aber nichts. Zuletzt hielt der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen einen Start zum 1. Mai für realistisch. Zuletzt hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) dieser Redaktion gesagt, dass das Angebot „schnellstmöglich Deutschlandticket als „riesiger Fortschritt im öffentlichen Nahverkehr“
Für Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir stellt das geplante Deutschlandticket einen „riesigen Fortschritt im öffentlichen Nahverkehr“ dar. Damit werde eine neue Ära beginnen, und das bisherige Fahrpreissystem auf den Kopf gestellt, erklärte der Grünen-Politiker am Dienstag nach der Verkehrsministerkonferenz.
Anfang November hatten sich Bund und Länder auf das Deutschlandticket geeinigt. Kundinnen und Kunden können das Angebot, wie schon das 9-Euro-Ticket, im gesamten Nah- und Regionalverkehr benutzen – also in Regionalzügen, S- und U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen.
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