Washington. US-Präsident Trump empfängt Angela Merkel deutlich freundlicher als im vergangenen Jahr. Trotzdem bleiben Differenzen in der Sache.

Es ist wieder der Platz vor dem Kamin im Oval Office. Doch diesmal ist alles anders als ein Jahr zuvor. US-Präsident Donald Trump begrüßt Angela Merkel mit einem breiten Grinsen und einem langen Handschlag, dem im Laufe des kurzen Gesprächs vor den Kameras ein weiterer folgt.

Es sei eine „große Ehre“, die Kanzlerin in Washington zu Gast zu haben. Es sei viel über das Verhältnis von ihm zu „Angela“ geschrieben worden, aber das sei alles falsch gewesen, erklärt der Präsident bestimmt. Man habe schon immer eine „großartige Beziehung“ gehabt. Merkel sie eine „außergewöhnliche Frau“.

Trump zeigt sich von seiner besten Seite

Trump gratuliert Merkel außerdem zur gewonnenen Wahl. Die Kanzlerin wirkt erfreut, bedankt sich für die Glückwünsche, freut sich über den Handschlag. Schon zur Begrüßung vor dem Weißen Haus zeigt sich der Präsident von seiner besten Seite, küsste Merkel einmal rechts, einmal links.

Damit stimmt zumindest das Atmosphärische bei dieser Begegnung. Merkel weiß um die Macht der Bilder. Im März 2017 hatte Trump ihr den obligatorischen Handschlag vor den Kameras noch verweigert. Das Bild des starr nach vorn blickenden Präsidenten, der die deutsche Regierungschefin an seiner Seite quasi ignoriert, begleitet Merkel bis heute.

Diesmal will der sprunghafte Präsident es besser augenscheinlich besser machen. Kurz vor Merkels Besuch twitterte Trump, er freue sich sehr auf das Treffen mit der Kanzlerin, auch wenn wenig Zeit bliebe. Aber das Treffen sei gut für die beiden „großartigen Länder“.

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Er lässt verbreiten, wie stolz er doch sei, der Enkel eines deutschen Einwanderers in die USA zu sein. Zuvor erschien in der renommierten „Washington Post“ allerdings ein Artikel, in dem es hieß, Trump habe bei einem Gespräch im Weißen Haus gesagt, dass er sich nicht auf das Treffen mit der Deutschen freue.

Marcon erreichte bei Trump offenbar nichts

Wie auch immer, es fügte sich so, dass mit der Kanzlerin und Frankreichs Präsident die wichtigsten europäischen Staatenlenker in derselben Woche die USA bereisten. Macron kam zwar in den Genuss eines opulenten dreitägigen Staatsbesuchs. Doch erreicht hat er bei Trump, der Unberechenbarkeit zu seinem Regierungsstil gemacht hat, offenbar nichts.

Nun ist es an Merkel. Ihr Arbeitsbesuch fiel deutlich nüchterner aus: Geplant waren ein relativ kurzes Gespräch unter vier Augen mit dem US-Präsidenten, ein Eintrag ins Gästebuch und ein Mittagessen im Cabinet Room des Weißen Hauses.

Donald Trump – sein Leben in Bildern

Nachfahre deutscher Einwanderer, schwieriges Kind, Immobilienunternehmer und bis 2020 US-Präsident: Das ist Donald J. Trump. Bilder aus dem Leben des 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
Nachfahre deutscher Einwanderer, schwieriges Kind, Immobilienunternehmer und bis 2020 US-Präsident: Das ist Donald J. Trump. Bilder aus dem Leben des 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. © REUTERS | LEAH MILLIS
Am 20. Januar 2017 legte er im Alter 70 Jahren den Amtseid vor dem Kapitol in Washington ab. Ehefrau Melania hielt die Bibel, daneben steht der gemeinsame Sohn Barron.
Am 20. Januar 2017 legte er im Alter 70 Jahren den Amtseid vor dem Kapitol in Washington ab. Ehefrau Melania hielt die Bibel, daneben steht der gemeinsame Sohn Barron. © dpa | Matt Rourke
Im ersten Jahr seiner Amtszeit hat es viel Wirbel um Präsident Trump gegeben: Ein Sonderermittler untersucht die Verbindungen des Trump-Teams zu russischen Offiziellen während des Wahlkampfs, verschiedene hochrangige Mitarbeiter traten zurück oder wurden gefeuert. Kurz vor seiner ersten Rede zur Lage der Nation im Januar 2018 veröffentlichten Medien ein Interview mit einer Porno-Darstellerin, die vor Jahren von einer Affäre mit Donald Trump berichtet hatte. Sie soll Berichten zufolge kurz vor der Wahl  130.000 Dollar Schweigegeld bekommen haben.
Im ersten Jahr seiner Amtszeit hat es viel Wirbel um Präsident Trump gegeben: Ein Sonderermittler untersucht die Verbindungen des Trump-Teams zu russischen Offiziellen während des Wahlkampfs, verschiedene hochrangige Mitarbeiter traten zurück oder wurden gefeuert. Kurz vor seiner ersten Rede zur Lage der Nation im Januar 2018 veröffentlichten Medien ein Interview mit einer Porno-Darstellerin, die vor Jahren von einer Affäre mit Donald Trump berichtet hatte. Sie soll Berichten zufolge kurz vor der Wahl 130.000 Dollar Schweigegeld bekommen haben. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Als Politiker, als Unternehmer, als Mensch – Donald Trump ist speziell. Er stieg mit einem Versprechen in den US-Wahlkampf 2016 ein: Er wollte es anders machen als alle anderen. Er wollte der Anti-Politiker sein. Am 9. November 2016 wurde er es - als der Republikaner die US-Präsidentschaftswahl gegen die demokratische Kontrahentin Hillary Clinton gewann.
Als Politiker, als Unternehmer, als Mensch – Donald Trump ist speziell. Er stieg mit einem Versprechen in den US-Wahlkampf 2016 ein: Er wollte es anders machen als alle anderen. Er wollte der Anti-Politiker sein. Am 9. November 2016 wurde er es - als der Republikaner die US-Präsidentschaftswahl gegen die demokratische Kontrahentin Hillary Clinton gewann. © REUTERS | MIKE SEGAR
Viele seiner politischen Vorhaben hat Präsident Trump noch nicht umsetzen können. Das Zurückdrehen der Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama ist mehrfach gescheitert, der Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko ist noch in weiter Ferne, beim Einreise-Bann für Menschen aus verschiedenen, mehrheitlich muslimischen Ländern stößt immer wieder auf juristische Probleme. Der bislang größte Erfolg: Trumps Steuerreform - es ist die größte seit Jahrzehnten.
Viele seiner politischen Vorhaben hat Präsident Trump noch nicht umsetzen können. Das Zurückdrehen der Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama ist mehrfach gescheitert, der Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko ist noch in weiter Ferne, beim Einreise-Bann für Menschen aus verschiedenen, mehrheitlich muslimischen Ländern stößt immer wieder auf juristische Probleme. Der bislang größte Erfolg: Trumps Steuerreform - es ist die größte seit Jahrzehnten. © dpa | Evan Vucci
Geboren wurde Trump am 14. Juni 1946 in New York als viertes von fünf Kindern der Eheleute Frederick und Mary Trump. Donald war schon als Junge selbstbewusst und nicht leicht zu zähmen. So schickten ihn die Eltern mit 13 auf ein Internat, die New York Military Academy in Cornwall-on-Hudson.
Geboren wurde Trump am 14. Juni 1946 in New York als viertes von fünf Kindern der Eheleute Frederick und Mary Trump. Donald war schon als Junge selbstbewusst und nicht leicht zu zähmen. So schickten ihn die Eltern mit 13 auf ein Internat, die New York Military Academy in Cornwall-on-Hudson. © REUTERS | CHRIS KEANE
Dort glänzte er, studierte dann an der Fordham University und an der renommierten Wharton School der University of Pennsylvania und machte seinen Wirtschaftsabschluss.
Dort glänzte er, studierte dann an der Fordham University und an der renommierten Wharton School der University of Pennsylvania und machte seinen Wirtschaftsabschluss. © imago/UIG | imago stock&people
Vater Fred Trump, Sohn des 1885 aus dem pfälzischen Kallstadt in die USA eingewanderten Friedrich Trump, verdiente selber in der Baubranche Millionen. Donald stieg nach dem Studium in das Geschäft ein, das Großvater Friedrich und seine Frau Elizabeth gegründet hatten.
Vater Fred Trump, Sohn des 1885 aus dem pfälzischen Kallstadt in die USA eingewanderten Friedrich Trump, verdiente selber in der Baubranche Millionen. Donald stieg nach dem Studium in das Geschäft ein, das Großvater Friedrich und seine Frau Elizabeth gegründet hatten. © GettyImages | Thomas Lohnes
1974 wurde Donald Trump Präsident des Unternehmens, das er in Trump Organization umbenannte. Es folgten Investitionen in diverse Hotels, Casinos und Luxus-Apartment-Gebäude.
1974 wurde Donald Trump Präsident des Unternehmens, das er in Trump Organization umbenannte. Es folgten Investitionen in diverse Hotels, Casinos und Luxus-Apartment-Gebäude. © imago stock&people | imago stock&people
1983 ließ Trump den Trump Tower in Manhattan erbauen. Das Gebäude ist heute sowohl Hauptsitz von Trumps Unternehmen und war bis zum Umzug ins Weiße Haus auch Wohnsitz des Milliardärs. In dem 202 Meter hohen Wolkenkratzer lebten Trump, seine dritte Frau Melania und der gemeinsame Sohn Barron die obersten drei Etagen.
1983 ließ Trump den Trump Tower in Manhattan erbauen. Das Gebäude ist heute sowohl Hauptsitz von Trumps Unternehmen und war bis zum Umzug ins Weiße Haus auch Wohnsitz des Milliardärs. In dem 202 Meter hohen Wolkenkratzer lebten Trump, seine dritte Frau Melania und der gemeinsame Sohn Barron die obersten drei Etagen. © imago/Pacific Press Agency | imago stock&people
„The Donald“ – der Spitzname für das Alphatier mit der berühmten Föhnfrisur – hat es als Immobilienmogul und auch als TV-Reality-Star in „The Apprentice“ zum Multimilliardär gebracht. Aus der TV-Show „The Apprentice“ erwuchs später „The Celebrity Apprentice“.
„The Donald“ – der Spitzname für das Alphatier mit der berühmten Föhnfrisur – hat es als Immobilienmogul und auch als TV-Reality-Star in „The Apprentice“ zum Multimilliardär gebracht. Aus der TV-Show „The Apprentice“ erwuchs später „The Celebrity Apprentice“. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Zusätzlich reich machten Trump Rechte an Miss-Wahlen (Trump zeigt sich hier 2013 mit diversen Missen im Trump Tower in New York City).
Zusätzlich reich machten Trump Rechte an Miss-Wahlen (Trump zeigt sich hier 2013 mit diversen Missen im Trump Tower in New York City). © imago stock&people | imago stock&people
Trump war zwei Jahrzehnte lang Miteigner der Miss Universe Organization.
Trump war zwei Jahrzehnte lang Miteigner der Miss Universe Organization. © REUTERS | © Steve Marcus / Reuters
Auch mit Spielbanken und anderen Freizeitgeschäften, vor allem in Atlantic City, versuchte Trump, Geld zu verdienen. 2009 zog er sich vollständig aus dem Casinogeschäft zurück, Lizenzen an seinem Namen verkaufte er in diesem Bereich aber weiterhin.
Auch mit Spielbanken und anderen Freizeitgeschäften, vor allem in Atlantic City, versuchte Trump, Geld zu verdienen. 2009 zog er sich vollständig aus dem Casinogeschäft zurück, Lizenzen an seinem Namen verkaufte er in diesem Bereich aber weiterhin. © REUTERS | © Adrees Latif / Reuters
Nicht immer lief alles glatt: In vier Fällen musste der Unternehmer Donald Trump Insolvenz anmeldenn - konnte jedoch jedes Mal umstrukturieren.
Nicht immer lief alles glatt: In vier Fällen musste der Unternehmer Donald Trump Insolvenz anmeldenn - konnte jedoch jedes Mal umstrukturieren. © imago/UPI Photo | imago stock&people
Zudem verdiente Trump Geld mit mehreren Biografien und Ratgebern sowie mit eigenen Möbel-, Gesellschaftsspiel-, Parfüm- und Modemarken.
Zudem verdiente Trump Geld mit mehreren Biografien und Ratgebern sowie mit eigenen Möbel-, Gesellschaftsspiel-, Parfüm- und Modemarken. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Das Magazin „Forbes“ schätzt Trumps Vermögen auf etwa vier Milliarden Dollar, er gab noch im Wahlkampf an, er besitze mehr als zehn Milliarden Dollar. Laut Teilen einer Steuererklärung Trumps, die die „New York Times“ veröffentlichte, gab Trump 1995 einen Verlust von knapp einer Milliarde Dollar an, was ihn für bis zu 18 Jahre von Steuern befreit hätte. Entgegen der Gepflogenheit amerikanischer Präsidentschaftskandidaten, ihre Steuererklärungen zugänglich zu machen, veröffentlichte Donald Trump freiwillig keine Dokumente.
Das Magazin „Forbes“ schätzt Trumps Vermögen auf etwa vier Milliarden Dollar, er gab noch im Wahlkampf an, er besitze mehr als zehn Milliarden Dollar. Laut Teilen einer Steuererklärung Trumps, die die „New York Times“ veröffentlichte, gab Trump 1995 einen Verlust von knapp einer Milliarde Dollar an, was ihn für bis zu 18 Jahre von Steuern befreit hätte. Entgegen der Gepflogenheit amerikanischer Präsidentschaftskandidaten, ihre Steuererklärungen zugänglich zu machen, veröffentlichte Donald Trump freiwillig keine Dokumente. © REUTERS | MIKE STONE
Trumps drei Ehen mit glamourösen Frauen und die bisher zwei Scheidungen sorgten für Schlagzeilen. 1977 heiratete er das tschechische Model Ivana Zelnickova – zumindest im New Yorker Wachsfigurenkabinett standen sie Seite an Seite, doch die Ehe wurde nach 13 Jahren geschieden.
Trumps drei Ehen mit glamourösen Frauen und die bisher zwei Scheidungen sorgten für Schlagzeilen. 1977 heiratete er das tschechische Model Ivana Zelnickova – zumindest im New Yorker Wachsfigurenkabinett standen sie Seite an Seite, doch die Ehe wurde nach 13 Jahren geschieden. © imago | Imago/ZUMA Press
Mit Ivana hat Trump drei Kinder. Ivanka (geboren 1981) modelte als Jugendliche einige Zeit, arbeitete nach ihrem Wirtschaftsstudium in einem Immobilien-Unternehmen und trat schließlich in den Konzern des Vaters ein. Außerdem vermarktete sie Mode und Schmuck unter ihrem Namen. Sie gilt als eine der engsten Vertrauten ihres Vaters und folgte ihm nach Washington, wo sie im Weißen Haus - wie ihr Mann Jared Kushner - einen Posten als Beraterin bekleidet. Ihre Brüder Donald junior und Eric leiten nach Angaben Donald Trumps während seiner Präsidentschaft den Trump-Konzern.
Mit Ivana hat Trump drei Kinder. Ivanka (geboren 1981) modelte als Jugendliche einige Zeit, arbeitete nach ihrem Wirtschaftsstudium in einem Immobilien-Unternehmen und trat schließlich in den Konzern des Vaters ein. Außerdem vermarktete sie Mode und Schmuck unter ihrem Namen. Sie gilt als eine der engsten Vertrauten ihres Vaters und folgte ihm nach Washington, wo sie im Weißen Haus - wie ihr Mann Jared Kushner - einen Posten als Beraterin bekleidet. Ihre Brüder Donald junior und Eric leiten nach Angaben Donald Trumps während seiner Präsidentschaft den Trump-Konzern. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Nach einer von spektakulären Kontroversen begleiteten Trennung und Scheidung von Ivana heiratete Trump 1993 erneut - die Schauspielerin Marla Maples. Mit ihr hatte er vorher eine lange Affäre.
Nach einer von spektakulären Kontroversen begleiteten Trennung und Scheidung von Ivana heiratete Trump 1993 erneut - die Schauspielerin Marla Maples. Mit ihr hatte er vorher eine lange Affäre. © GettyImages | Hulton Archive
Mit Marla Maples hat Trump die Tochter Tiffany.
Mit Marla Maples hat Trump die Tochter Tiffany. © imago | UPI Photo
1997 ging auch Trumps zweite Ehe in die Brüche.
1997 ging auch Trumps zweite Ehe in die Brüche. © imago/Levine-Roberts | imago stock&people
Ehefrau Nummer 3 wurde 2005 das slowenische Model Melania Knauss.
Ehefrau Nummer 3 wurde 2005 das slowenische Model Melania Knauss. © imago stock&people | imago stock&people
Mit dem gemeinsamen Sohn Barron begleitete Melania Donald Trump zur Enthüllung seines Sterns auf Hollywood Walk of Fame in Los Angeles.
Mit dem gemeinsamen Sohn Barron begleitete Melania Donald Trump zur Enthüllung seines Sterns auf Hollywood Walk of Fame in Los Angeles. © imago/UPI Photo | imago stock&people
Als Donald Trump Melania vor den Traualtar führte, gehörte auch Hillary Clinton zu den Gästen. Einst von Trump hochgelobt, auch noch als Außenministerin, hat er seit dem Wahlkampf nur Schlechtes über die Demokratin zu sagen, die erbittert um den Wahlsieg kämpfte. Auch sein Sieg am 8. November 2016 hat ihn nicht versöhnlicher gestimmt.
Als Donald Trump Melania vor den Traualtar führte, gehörte auch Hillary Clinton zu den Gästen. Einst von Trump hochgelobt, auch noch als Außenministerin, hat er seit dem Wahlkampf nur Schlechtes über die Demokratin zu sagen, die erbittert um den Wahlsieg kämpfte. Auch sein Sieg am 8. November 2016 hat ihn nicht versöhnlicher gestimmt. © REUTERS | JIM YOUNG
Donald Trump spielt gerne Golf. Weltweit betreibt die Trump Organization 18 Golfplätze, unter anderem in Puerto Rico, Dubai, Irland und – wie auf dem Foto – in Schottland. In seinen exklusiven Golf-Resorts in Florida, New Jersey und Virginia verbringt Trump auch seit seinem Amtsantritt viel Zeit. Seinen Vorgänger Barack Obama hatte Trump jahrelang immer wieder des zu häufigen Golfspielens bezichtigt und behauptet, er werde im Amt keine Zeit dafür haben.
Donald Trump spielt gerne Golf. Weltweit betreibt die Trump Organization 18 Golfplätze, unter anderem in Puerto Rico, Dubai, Irland und – wie auf dem Foto – in Schottland. In seinen exklusiven Golf-Resorts in Florida, New Jersey und Virginia verbringt Trump auch seit seinem Amtsantritt viel Zeit. Seinen Vorgänger Barack Obama hatte Trump jahrelang immer wieder des zu häufigen Golfspielens bezichtigt und behauptet, er werde im Amt keine Zeit dafür haben. © Getty Images | Ian MacNicol
2010 erhielt Trump die Ehrendoktorwürde der Robert Gordon University in Schottland. Diese wurde ihm aber nach seiner Forderung eines Einreisestopps für Muslime im Dezember 2015 wieder aberkannt.
2010 erhielt Trump die Ehrendoktorwürde der Robert Gordon University in Schottland. Diese wurde ihm aber nach seiner Forderung eines Einreisestopps für Muslime im Dezember 2015 wieder aberkannt. © Getty Images | Jeff J Mitchell
Donald Trump polarisiert seit Jahrzehnten. Auch als Präsident ist seine Persönlichkeit und sein Verhalten nicht einender geworden. 2024 will er erneut US-Präsident werden.
Donald Trump polarisiert seit Jahrzehnten. Auch als Präsident ist seine Persönlichkeit und sein Verhalten nicht einender geworden. 2024 will er erneut US-Präsident werden. © imago stock&people | UPI Photo
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Danach eine halbstündige Pressekonferenz und schließlich ein Empfang in der Residenz des deutschen Botschafters. Wichtigste Themen sind der drohende Handelskrieg und die mögliche Aufkündigung des Iran-Abkommens durch die USA. Der vielzitierte Handelskrieg wird vor dem Stichtag 1. Mai, an dem Trump über die weitere Aussetzung der Strafzölle auf Stahl und Aluminium für die EU entscheiden will, zum Nervenkrieg.

Trump kritisiert Verteidungsausgaben als zu niedrig

Der Präsident verlangt als Vorleistung Zugeständnisse, etwa ein Einfrieren der Stahlexporte. Die Europäer wollen das nicht mitmachen. Sie pochen darauf, dass Trump erstmal die Ausnahmen verlängert – danach könne man reden.

Auch das Thema Verteidigungsausgaben ist zwischen den Nato-Partnern nicht abgeräumt. Bei ihrem ersten Besuch musste sich Merkel bereits massive Vorwürfe anhören, weil Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel weit verfehle. Trump sprach wenig später sogar von „riesigen Summen“, die Deutschland der Nato „schulde“.

An der Ausgangslage hat sich seitdem wenig geändert. Im Koalitionsvertrag ist von den 2014 in der Nato vereinbarten zwei Prozent der Wirtschaftsleitung nicht die Rede. Derzeit liegt Deutschland bei 1,2 Prozent.

Das Gespräch im Weißen Haus dauert eine halbe Stunde länger als geplant. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz bleiben konkrete Ankündigungen von Trump aus, der Ton ist aber insgesamt konziliant, fast freundlich, „Unser Bündnis ist stark“, sagt Trump.

Merkel verteidigt Atom-Abkommen mit dem Iran

Doch der US-Präsident lässt sich nicht in die Karten blicken, weder beim Handel noch bei dem Iran. Mit Blick auf den Atomdeal mit Iran, erklärt der US-Präsident, die Regierung in Teheran sei ein „mörderisches Regime“. Er bekräftigt, dass Iran niemals in den Besitz von Atomwaffen gelangen dürfe. „Wir müssen sicherstellen, dass dieses mörderische Regime nicht einmal in die Nähe einer Atomwaffe kommt.“

Merkel zu Besuch bei Donald Trump

Angela Merkel ist zu ihrem Besuch bei Donald Trump am Weißen Haus angekommen. Zur Begrüßung gibt es erstmal Küsschen.
Angela Merkel ist zu ihrem Besuch bei Donald Trump am Weißen Haus angekommen. Zur Begrüßung gibt es erstmal Küsschen. © REUTERS | BRIAN SNYDER
Bei ihrem Gespräch geht es auch um die drohenden US-Zölle auf Stahl und Aluminium gehen.
Bei ihrem Gespräch geht es auch um die drohenden US-Zölle auf Stahl und Aluminium gehen. © REUTERS | BRIAN SNYDER
Merkel reicht Trump die Hand – eine Anspielung auf die Posse beim letzten Treffen, als Trump der Kanzlerin den Handschlag verweigerte?
Merkel reicht Trump die Hand – eine Anspielung auf die Posse beim letzten Treffen, als Trump der Kanzlerin den Handschlag verweigerte? © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Das lässt sich der US-Präsident dieses Mal nicht zwei Mal sagen.
Das lässt sich der US-Präsident dieses Mal nicht zwei Mal sagen. © dpa | Kay Nietfeld
Loslassen will er aber auch nicht mehr.
Loslassen will er aber auch nicht mehr. © dpa | Evan Vucci
Interessanter Blick auf die Hände der beiden: Trump macht die Raute – Merkel nicht.
Interessanter Blick auf die Hände der beiden: Trump macht die Raute – Merkel nicht. © dpa | Kay Nietfeld
Merkel und Trump gehen betont entspannt miteinander um.
Merkel und Trump gehen betont entspannt miteinander um. © REUTERS | BRIAN SNYDER
Die Kanzlerin hatte auch ein Geschenk dabei: eine historische Karte von Rheinland-Pfalz aus dem Jahr 1705.
Die Kanzlerin hatte auch ein Geschenk dabei: eine historische Karte von Rheinland-Pfalz aus dem Jahr 1705. © REUTERS | BPA
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz erzählen sie, worüber sie geredet haben.
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz erzählen sie, worüber sie geredet haben. © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Und wieder ...
Und wieder ... © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
...  wird fleißig Hände geschüttelt.
... wird fleißig Hände geschüttelt. © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
So viel traute Zweisamkeit war selten zwischen den beiden – wobei Donald Trump die treibende Kraft bei all der körperlichen Annäherung war.
So viel traute Zweisamkeit war selten zwischen den beiden – wobei Donald Trump die treibende Kraft bei all der körperlichen Annäherung war. © dpa | Kay Nietfeld
Die Atmosphäre war jedenfalls deutlich besser als beim letzten Treffen im März 2017. Merkel hatte Trump damals kurz nach seinem Amtsantritt besucht. Die Beziehung der beiden wirkte ein bisschen frostig, kommentierten viele.
Die Atmosphäre war jedenfalls deutlich besser als beim letzten Treffen im März 2017. Merkel hatte Trump damals kurz nach seinem Amtsantritt besucht. Die Beziehung der beiden wirkte ein bisschen frostig, kommentierten viele. © REUTERS | Jonathan Ernst
Am Abend vor dem zweiten Treffen am Freitag hatte es eine kleine Stärkung für die Kanzlerin gegeben: Nach einem Burger mit anschließendem Spaziergang ging die Kanzlerin am Donnerstag zurück in ihr Hotel in Washington.
Am Abend vor dem zweiten Treffen am Freitag hatte es eine kleine Stärkung für die Kanzlerin gegeben: Nach einem Burger mit anschließendem Spaziergang ging die Kanzlerin am Donnerstag zurück in ihr Hotel in Washington. © REUTERS | BRIAN SNYDER
Es war ein sehr kurzer Trip für die Kanzlerin. Nach 22 Stunden stieg sie wieder ins Flugzeug zurück nach Berlin.
Es war ein sehr kurzer Trip für die Kanzlerin. Nach 22 Stunden stieg sie wieder ins Flugzeug zurück nach Berlin. © dpa | Kay Nietfeld
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Merkel verteidigt das Atom-Abkommen hingegen, betont aber auch, dass es nicht ausreiche. Das Abkommen sei „ein erster Schritt“, der dazu beigetragen habe, die Nuklear-Aktivitäten Irans zu verlangsamen und auch besser zu überwachen, sagt sie. Aber der Einfluss des Irans in Syrien oder dem Libanon müsse eingegrenzt werden.

Merkel gibt sich nachsichtig mit Trump

Die beiden Regierungschefs sind einander zugewandt, Trump bedankt sich oft bei Merkel. Als er auf die Affäre um seinen designierten Veteranenminister zu sprechen kommt, beschreibt Trump Washington als Hölle. „Das kann sich Kanzlerin Merkel gar nicht vorstellen“. Merkel lächelt nachsichtig.

Gelegentlich, zum Beispiel als der Präsident den preiswerten Bau der neuen US-Botschaft in Jerusalem preist, schaut sie pikiert oder leicht irritiert. Die deutsche Regierungschefin macht ihre Punkte, verweist in Handelsfragen darauf, dass die USA auch sehr viele deutsche Autos exportierten, die in Amerika gebaut werden, dass Deutschland der zweitgrößte Truppensteller in der Nato sei und der Anteil der Verteidigungsausgaben an der Wirtschaftsleistung auf 1, 3 Prozent ansteigen soll. Die Bundesregierung stehe zu dem beim Nato-Gipfel in Wales 2014 vereinbarten Ziel, dass sich die Verteidigungsausgaben in Richtung der Zwei-Prozent-Marke bewegen sollten.

Merkel gönnt sich einen Burger mit Speck

Für Merkel sind die Bilder einer erstarkten Beziehung zwischen Deutschland und Amerika ein Erfolg. Ob die Welt von den Besuchen der Europäer profitiert, wird sich weisen. Trotz aller Weltpolitik gönnte sich die Kanzlerin am Donnerstagabend eine kleine Auszeit. Kaum im Hotel angekommen, machte sie sich mit einer kleinen Delegation erstmal auf, um in einem kleinen, amerikanischen Restaurant im Stadtteil Georgetown Burger mit Speck für 14,95 Dollar zu essen und ein Glas Weißwein zu trinken.

Eine brasilianische Familie konnte ihr Glück kaum fassen, jubelte der Kanzlerin zu. Kleine Fluchten im schwierig gewordenen deutsch-amerikanischen Verhältnis.