Berlin. Bei „Hart aber fair“ wollte die Debatte über das TV-Duell nicht so recht in Fahrt kommen. Gerettet wurde der Talk von einer YouTuberin.

Manchmal kommt man im Leben einfach zu spät. Das galt am Montagabend auch für Frank Plasberg: Während gefühlt längst alles über das TV-Duell zwischen Angela Merkel und Martin Schulz gesagt war, setzte „Hart aber fair“ gut 24 Stunden nach der Debatte zu einer weiteren Analyse an.

Merkel vorne, Schulz besser als erwartet – so lautet die gängige Einschätzung zum TV-Duell. Um dem etwas hinzu zu fügen, fragte die Redaktion von „Hart aber fair“ breiter: „Kommt jetzt die ewige Kanzlerin?“

Ein Jubel-Bayer für Merkel

Allein, richtige Spannung wollte auch mit diesem Dreh nicht aufkommen. Das lag auch an der Auswahl der Gäste und ihren erwartbaren Positionen. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann etwa lobte naturgemäß seinen Kandidaten – und kritisierte die Kanzlerin. „Wenn das jemand anders machen würde, würde ihm Charakterlosigkeit vorgeworfen werden“, sagte Oppermann mit Blick auf Merkels häufige Positionswechsel. Bei Merkel gelte das dagegen als kluge Taktik.

Das ist Bundeskanzlerin Angela Merkel

Seit November 2005 ist die gebürtige Hamburgerin Angela Merkel erste deutsche Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Wir zeigen Stationen im Leben von Angela Merkel.
Seit November 2005 ist die gebürtige Hamburgerin Angela Merkel erste deutsche Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Wir zeigen Stationen im Leben von Angela Merkel. © imago/Xinhua | Luo Huanhuan
Merkel wurde am 17. Juli 1954 in Hamburg-Barmbek geboren. Noch im selben Jahr zog es die Familie allerdings in die DDR. Das Bild zeigt Angela Kasner im Alter von etwa zwei Jahren.
Merkel wurde am 17. Juli 1954 in Hamburg-Barmbek geboren. Noch im selben Jahr zog es die Familie allerdings in die DDR. Das Bild zeigt Angela Kasner im Alter von etwa zwei Jahren. © imago stock&people | imago stock&people
Der Heimatort von Angela Merkel: In Templin in Brandenburg wuchs die spätere Kanzlerin auf und beendete dort auch ihre Schullaufbahn.
Der Heimatort von Angela Merkel: In Templin in Brandenburg wuchs die spätere Kanzlerin auf und beendete dort auch ihre Schullaufbahn. © imago stock&people | imago stock&people
Angela Kasner (heute Angela Merkel) bereitet im Juli 1973 – nach ihrem Abitur – mit Freunden beim Camping im brandenburgischen Himmelpfort (damals DDR) auf der Feuerstelle ein Essen zu.
Angela Kasner (heute Angela Merkel) bereitet im Juli 1973 – nach ihrem Abitur – mit Freunden beim Camping im brandenburgischen Himmelpfort (damals DDR) auf der Feuerstelle ein Essen zu. © dpa | Fotoreport
Die Eltern von Angela Merkel im Oktober 2009: Horst Kasner (verstorben im Jahr 2011) war evangelischer Theologe, seine Frau Herlind Lehrerin für Latein und Englisch. Merkel hat zwei jüngere Geschwister: Bruder Marcus (geboren 1957) und Schwester Irene (geboren 1964).
Die Eltern von Angela Merkel im Oktober 2009: Horst Kasner (verstorben im Jahr 2011) war evangelischer Theologe, seine Frau Herlind Lehrerin für Latein und Englisch. Merkel hat zwei jüngere Geschwister: Bruder Marcus (geboren 1957) und Schwester Irene (geboren 1964). © imago stock&people | imago stock&people
Die Goethe-Schule in Templin, auf der Angela Merkel Schülerin war.
Die Goethe-Schule in Templin, auf der Angela Merkel Schülerin war. © imago stock&people | imago stock&people
Auch die Templiner Waldschule besuchte die spätere CDU-Politikerin. An der Erweiterten Oberschule in der 16.000-Einwohner-Stadt machte Merkel 1973 das Abitur – Notenschnitt: 1,0.
Auch die Templiner Waldschule besuchte die spätere CDU-Politikerin. An der Erweiterten Oberschule in der 16.000-Einwohner-Stadt machte Merkel 1973 das Abitur – Notenschnitt: 1,0. © imago stock&people | imago stock&people
1973 begann Merkel ihr Studium der Physik an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. 1977 heiratete sie ihren Kommilitonen Ulrich Merkel, die Ehe hielt aber nur bis 1982. Merkel schloss ihr Studium 1978 mit ihrer Diplomarbeit ab. Thema: „Der Einfluß der räumlichen Korrelation auf die Reaktionsgeschwindigkeit bei bimolekularen Elementarreaktionen in dichten Medien“, Note: sehr gut.
1973 begann Merkel ihr Studium der Physik an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. 1977 heiratete sie ihren Kommilitonen Ulrich Merkel, die Ehe hielt aber nur bis 1982. Merkel schloss ihr Studium 1978 mit ihrer Diplomarbeit ab. Thema: „Der Einfluß der räumlichen Korrelation auf die Reaktionsgeschwindigkeit bei bimolekularen Elementarreaktionen in dichten Medien“, Note: sehr gut. © imago | imago
Angela Merkel im März 1990 mit Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Merkel war damals Mitglied des „DA“, des Demokratischen Aufbruchs, der mit der Ost-CDU koalierte.
Angela Merkel im März 1990 mit Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Merkel war damals Mitglied des „DA“, des Demokratischen Aufbruchs, der mit der Ost-CDU koalierte. © imago/Frank Sorge | imago stock&people
Angela Merkel im Mai 1990 als Stellvertretende Regierungssprecherin der Regierung Lothar de Maiziére. Im August trat der „DA“ gemeinsam mit der Ost-CDU der westdeutschen CDU bei.
Angela Merkel im Mai 1990 als Stellvertretende Regierungssprecherin der Regierung Lothar de Maiziére. Im August trat der „DA“ gemeinsam mit der Ost-CDU der westdeutschen CDU bei. © imago stock&people | imago stock&people
Bei der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl am 2. Dezember 1990 holte Merkel in ihrem Wahlkreis einen klaren Sieg mit 48,5 Prozent der Erststimmen. Überraschend wurde die frisch gebackene Bundestagsabgeordnete wenig später von Bundeskanzler Helmut Kohl für einen Ministerposten nominiert.
Bei der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl am 2. Dezember 1990 holte Merkel in ihrem Wahlkreis einen klaren Sieg mit 48,5 Prozent der Erststimmen. Überraschend wurde die frisch gebackene Bundestagsabgeordnete wenig später von Bundeskanzler Helmut Kohl für einen Ministerposten nominiert. © imago stock&people | imago stock&people
Am 18. Januar 1991 wurde Merkel als Ministerin für Frauen und Jugend vereidigt.
Am 18. Januar 1991 wurde Merkel als Ministerin für Frauen und Jugend vereidigt. © imago stock&people | imago stock&people
Im Dezember des Jahres wurde sie auf dem CDU-Bundesparteitag in Dresden zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt.
Im Dezember des Jahres wurde sie auf dem CDU-Bundesparteitag in Dresden zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt. © dpa | Klaus Franke
Merkel und ihr Mentor Helmut Kohl beim CDU-Parteitag im November 1994.
Merkel und ihr Mentor Helmut Kohl beim CDU-Parteitag im November 1994. © dpa | Tim Brakemeier
Alte Bekannte: Angela Merkel und Horst Seehofer im März 1995. Merkel war von Helmut Kohl nach der Bundestagswahl 1994 zur Umweltministerin ernannt worden, Seehofer war zu dieser Zeit Bundesgesundheitsminister.
Alte Bekannte: Angela Merkel und Horst Seehofer im März 1995. Merkel war von Helmut Kohl nach der Bundestagswahl 1994 zur Umweltministerin ernannt worden, Seehofer war zu dieser Zeit Bundesgesundheitsminister. © imago/Rainer Unkel | imago stock&people
1998 heiratete Angela Merkel den Quantenmechaniker Joachim Sauer, den sie 1984 kennengelernt hatte. Sauer brachte zwei Söhne aus seiner ersten Ehe mit in die Partnerschaft. Die beiden sind bis heute verheiratet.
1998 heiratete Angela Merkel den Quantenmechaniker Joachim Sauer, den sie 1984 kennengelernt hatte. Sauer brachte zwei Söhne aus seiner ersten Ehe mit in die Partnerschaft. Die beiden sind bis heute verheiratet. © REUTERS | REUTERS / MICHAELA REHLE
Die Schlappe der CDU bei der Bundestagswahl 1998 bedeutete für Merkel indirekt einen Aufstieg. Wolfgang Schäuble beerbte Helmut Kohl als Parteivorsitzender – und ernannte Merkel zur Generalsekretärin.
Die Schlappe der CDU bei der Bundestagswahl 1998 bedeutete für Merkel indirekt einen Aufstieg. Wolfgang Schäuble beerbte Helmut Kohl als Parteivorsitzender – und ernannte Merkel zur Generalsekretärin. © imago stock&people | imago stock&people
1999 wurde die CDU-Spendenaffäre bekannt – und Merkel übte ohne Absprache mit Schäuble offen Kritik an Helmut Kohl. Sie erntete für diesen Schritt viel Kritik, wurde „Nestbeschmutzerin“ genannt, bekam aber auch viel Zuspruch. Als auch Schäuble durch die Affäre immer mehr belastet wurde und zurücktreten musste, war Merkel eine der wenigen unbelasteten Nachfolge-Optionen.
1999 wurde die CDU-Spendenaffäre bekannt – und Merkel übte ohne Absprache mit Schäuble offen Kritik an Helmut Kohl. Sie erntete für diesen Schritt viel Kritik, wurde „Nestbeschmutzerin“ genannt, bekam aber auch viel Zuspruch. Als auch Schäuble durch die Affäre immer mehr belastet wurde und zurücktreten musste, war Merkel eine der wenigen unbelasteten Nachfolge-Optionen. © imago stock&people | imago stock&people
Am 10. April 2000 wurde sie auf dem CDU-Bundesparteitag in Essen zur Bundesvorsitzenden der Christdemokraten gewählt.
Am 10. April 2000 wurde sie auf dem CDU-Bundesparteitag in Essen zur Bundesvorsitzenden der Christdemokraten gewählt. © REUTERS | Michael Urban
Edmund Stoiber und Angela Merkel im Januar 2002: Bei der Bundestagswahl im September des Jahres erhielten SPD und Grüne zusammen 306 von 603 Sitzen – Unions-Kanzlerkandidat Stoiber hatte keine Chance, SPD-Chef Gerhard Schröder blieb Kanzler. Merkel buhlte mit Friedrich Merz um den Fraktionsvorsitz der Union – schließlich soll Stoibers Unterstützung Merkel den Zuschlag gesichert haben.
Edmund Stoiber und Angela Merkel im Januar 2002: Bei der Bundestagswahl im September des Jahres erhielten SPD und Grüne zusammen 306 von 603 Sitzen – Unions-Kanzlerkandidat Stoiber hatte keine Chance, SPD-Chef Gerhard Schröder blieb Kanzler. Merkel buhlte mit Friedrich Merz um den Fraktionsvorsitz der Union – schließlich soll Stoibers Unterstützung Merkel den Zuschlag gesichert haben. © imago stock&people | imago stock&people
Christian Wulff (l.), damaliger niedersächsischer CDU-Spitzenkandidat, Angela Merkel und Edmund Stoiber im Januar 2003: In diesem Jahr gab es CDU-Wahlerfolge bei den Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen. Das stärkte die Position und den Einfluss der Oppositionsführerin Merkel im Bundestag.
Christian Wulff (l.), damaliger niedersächsischer CDU-Spitzenkandidat, Angela Merkel und Edmund Stoiber im Januar 2003: In diesem Jahr gab es CDU-Wahlerfolge bei den Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen. Das stärkte die Position und den Einfluss der Oppositionsführerin Merkel im Bundestag. © imago stock&people | imago stock&people
2004 endete unter anderem die Amtszeit von Johannes Rau als Bundespräsident. Wolfgang Schäuble brachte sich für die Nachfolge in Stellung, wurde unter anderem von Friedrich Merz unterstützt. Am Ende wurde Horst Köhler (Mitte) gewählt, der als Kandidat Merkels galt.
2004 endete unter anderem die Amtszeit von Johannes Rau als Bundespräsident. Wolfgang Schäuble brachte sich für die Nachfolge in Stellung, wurde unter anderem von Friedrich Merz unterstützt. Am Ende wurde Horst Köhler (Mitte) gewählt, der als Kandidat Merkels galt. © imago stock&people | imago stock&people
Die SPD-Wahlschlappe in NRW im Mai 2005 veranlasste die Sozialdemokraten, eine vorgezogene Neuwahl des Bundestages anzustreben. Am 30. Mai entschieden sich CDU und CSU für Angela Merkel als Kandidatin.
Die SPD-Wahlschlappe in NRW im Mai 2005 veranlasste die Sozialdemokraten, eine vorgezogene Neuwahl des Bundestages anzustreben. Am 30. Mai entschieden sich CDU und CSU für Angela Merkel als Kandidatin. © imago/Hermann J. Knippertz | imago stock&people
Die Kombo zeigt Fernsehbilder des TV-Duells am 4. September 2005 zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel in Berlin.
Die Kombo zeigt Fernsehbilder des TV-Duells am 4. September 2005 zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel in Berlin. © dpa | Alexander Rüsche
Die „Bild“-Zeitung vom 11. Oktober 2005: Die Wahl im September hatte kein allzu eindeutiges Resultat geliefert, schließlich einigten sich Union und SPD am 10. Oktober auf eine Große Koalition – mit Kanzlerin Merkel.
Die „Bild“-Zeitung vom 11. Oktober 2005: Die Wahl im September hatte kein allzu eindeutiges Resultat geliefert, schließlich einigten sich Union und SPD am 10. Oktober auf eine Große Koalition – mit Kanzlerin Merkel. © imago stock&people | imago stock&people
Angela Merkel gibt am 22. November 2005 gegenüber dem Bundestagspräsidenten Norbert Lammert den Amtseid im Bundestag ab.
Angela Merkel gibt am 22. November 2005 gegenüber dem Bundestagspräsidenten Norbert Lammert den Amtseid im Bundestag ab. © dpa | Peer Grimm
Auch Amtsvorgänger Gerhard Schröder gehörte zu den Gratulanten.
Auch Amtsvorgänger Gerhard Schröder gehörte zu den Gratulanten. © dpa | Michael Hanschke
Die Kanzlerin fiebert mit, als „die Welt zu Gast bei Freunden“ ist: Angela Merkel beim Achtelfinale der Fußball-WM 2006 zwischen Gastgeber Deutschland und Schweden in München.
Die Kanzlerin fiebert mit, als „die Welt zu Gast bei Freunden“ ist: Angela Merkel beim Achtelfinale der Fußball-WM 2006 zwischen Gastgeber Deutschland und Schweden in München. © imago stock&people | imago stock&people
Angela Merkel bekommt in Juni 2007 Blumen von José Manuel Barroso, dem damaligen Präsidenten der Europäische Kommission. 2007 trat Merkel erstmals die EU-Ratspräsidentschaft an.
Angela Merkel bekommt in Juni 2007 Blumen von José Manuel Barroso, dem damaligen Präsidenten der Europäische Kommission. 2007 trat Merkel erstmals die EU-Ratspräsidentschaft an. © imago stock&people | imago stock&people
Die deutsch-französischen Beziehungen wurden unter Merkel, hier im Jahr 2007, wieder intensiver. Vor allem ihr Verhältnis zum damaligen Staatspräsident Nicolas Sarkozy war sehr eng. „Merkozy“ hielt als fester Begriff Einzug in die europäischen Medien.
Die deutsch-französischen Beziehungen wurden unter Merkel, hier im Jahr 2007, wieder intensiver. Vor allem ihr Verhältnis zum damaligen Staatspräsident Nicolas Sarkozy war sehr eng. „Merkozy“ hielt als fester Begriff Einzug in die europäischen Medien. © imago stock&people | imago stock&people
Und auch das Verhältnis zum aktuellen französischen Präsidenten Emmanuel Macron kann sich sehen lassen.
Und auch das Verhältnis zum aktuellen französischen Präsidenten Emmanuel Macron kann sich sehen lassen. © dpa | Michael Kappeler
2008 hielt Merkel dann auch Einzug ins Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds in London. Später kamen noch weitere Figuren hinzu für Ausstellungen in Berlin und Amsterdam.
2008 hielt Merkel dann auch Einzug ins Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds in London. Später kamen noch weitere Figuren hinzu für Ausstellungen in Berlin und Amsterdam. © imago/Paulo Amorim | imago stock&people
Bei der Bundestagswahl im September 2009 erhielten Union und FDP die notwendige Mehrheit der Stimmen für eine schwarz-gelbe Koalition. Merkel trat ihre zweite Amtszeit als Kanzlerin an – einer ihrer Stellvertreter in dieser Legislaturperiode war Guido Westerwelle.
Bei der Bundestagswahl im September 2009 erhielten Union und FDP die notwendige Mehrheit der Stimmen für eine schwarz-gelbe Koalition. Merkel trat ihre zweite Amtszeit als Kanzlerin an – einer ihrer Stellvertreter in dieser Legislaturperiode war Guido Westerwelle. © imago stock&people | imago stock&people
Im Juni 2011 erhielt Merkel aus den Händen von US-Präsident Barack Obama die Presidential Medal of Freedom, die höchste zivile Auszeichnung, die die USA zu vergeben haben – und nur eine von etlichen Ehrungen, die Merkel zuteil wurden.
Im Juni 2011 erhielt Merkel aus den Händen von US-Präsident Barack Obama die Presidential Medal of Freedom, die höchste zivile Auszeichnung, die die USA zu vergeben haben – und nur eine von etlichen Ehrungen, die Merkel zuteil wurden. © imago stock&people | imago stock&people
Eine ihrer tiefgreifendsten Entscheidungen traf die Kanzlerin im Jahr 2011: Nach der Atomkatastrophe von Fukushima verkündete sie den schnellen Atomausstieg der Bundesregierung.
Eine ihrer tiefgreifendsten Entscheidungen traf die Kanzlerin im Jahr 2011: Nach der Atomkatastrophe von Fukushima verkündete sie den schnellen Atomausstieg der Bundesregierung. © imago stock&people | imago stock&people
Im Wahlkampf 2009 war sie noch dafür eingetreten, die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern. Es gab viel Kritik, auch parteiintern, der Großteil der Bevölkerung trug die Entscheidung allerdings mit.
Im Wahlkampf 2009 war sie noch dafür eingetreten, die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern. Es gab viel Kritik, auch parteiintern, der Großteil der Bevölkerung trug die Entscheidung allerdings mit. © dpa | Michael Kappeler
Der Start von Merkels dritter Amtszeit: Nachdem die FDP bei der Bundestagswahl am 22. September 2013 den Einzug in den Bundestag verpasst hatte, einigten sich die Parteispitzen Sigmar Gabriel (SPD), Angela Merkel (CDU) und Horst Seehofer (CSU) auf eine Große Koalition.
Der Start von Merkels dritter Amtszeit: Nachdem die FDP bei der Bundestagswahl am 22. September 2013 den Einzug in den Bundestag verpasst hatte, einigten sich die Parteispitzen Sigmar Gabriel (SPD), Angela Merkel (CDU) und Horst Seehofer (CSU) auf eine Große Koalition. © imago stock&people | imago stock&people
Merkel lässt sich im September 2015 nach dem Besuch einer Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Berlin für ein Selfie zusammen mit dem Flüchtling Shaker Kedida aus Mossul (Irak) fotografieren.
Merkel lässt sich im September 2015 nach dem Besuch einer Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Berlin für ein Selfie zusammen mit dem Flüchtling Shaker Kedida aus Mossul (Irak) fotografieren. © dpa | Bernd von Jutrczenka
Für ihre Reaktionen auf die Griechenlandkrise, die Flüchtlingskrise und die Bedrohung durch den „Islamischen Staat“ ehrte das Time Magazine Angela Merkel als „Person of the Year 2015“. Vor der so betitelten „Kanzlerin der freien Welt“ hatten nur drei Deutsche diese Auszeichnung erhalten.
Für ihre Reaktionen auf die Griechenlandkrise, die Flüchtlingskrise und die Bedrohung durch den „Islamischen Staat“ ehrte das Time Magazine Angela Merkel als „Person of the Year 2015“. Vor der so betitelten „Kanzlerin der freien Welt“ hatten nur drei Deutsche diese Auszeichnung erhalten. © Time Magazine | Time Magazine
Angela Merkel heute: In der Flüchtlingskrise blieb sie ihrem liberalen Kurs treu, trotz großer Kritik von Unionspolitikern und einigen EU-Ländern.
Angela Merkel heute: In der Flüchtlingskrise blieb sie ihrem liberalen Kurs treu, trotz großer Kritik von Unionspolitikern und einigen EU-Ländern. © dpa | Ralf Hirschberger
Das einzige TV-Duell zwischen Angela Merkel und ihrem Kontrahenten Martin Schulz (SPD) vor der Bundestagswahl 2017: Der Schlagabtausch zwischen den beiden Spitzenkandidaten wurde live im ZDF, in der ARD, bei RTL und Sat.1 am 3. September 2017 übertragen.
Das einzige TV-Duell zwischen Angela Merkel und ihrem Kontrahenten Martin Schulz (SPD) vor der Bundestagswahl 2017: Der Schlagabtausch zwischen den beiden Spitzenkandidaten wurde live im ZDF, in der ARD, bei RTL und Sat.1 am 3. September 2017 übertragen. © REUTERS | HANDOUT
Aber auch Schulz konnte Merkel nicht gefährlich werden. Auch wenn sie mit 33 Prozent ein schlechteres Ergebnis als bei der Wahl 2013 holte, konnte Merkels Union die Wahl mit deutlichem Vorsprung gewinnen.
Aber auch Schulz konnte Merkel nicht gefährlich werden. Auch wenn sie mit 33 Prozent ein schlechteres Ergebnis als bei der Wahl 2013 holte, konnte Merkels Union die Wahl mit deutlichem Vorsprung gewinnen. © dpa | Wolfgang Kumm
Sechs Monate nach der Bundestagswahl, am 14. März, haben die Abgeordneten Angela Merkel als Kanzlerin wiedergewählt. Für die CDU-Vorsitzende ist es die vierte Amtszeit.
Sechs Monate nach der Bundestagswahl, am 14. März, haben die Abgeordneten Angela Merkel als Kanzlerin wiedergewählt. Für die CDU-Vorsitzende ist es die vierte Amtszeit. © dpa | Michael Kappeler
Sie nahm die Wahl an.
Sie nahm die Wahl an. © dpa | Kay Nietfeld
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Verteidigt wurde die Kanzlerin von der CDU-Chefin in Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner. „Wechsel sind eine gute Sache, ich habe nichts dagegen: Zum Beispiel, dass unser Koalitionspartner wechselt“, sagte Klöckner. Ihre Ausführungen wären aber eigentlich gar nicht nötig gewesen, weil ein anderer diese Aufgabe noch viel vehementer wahrnahm. Der frühere Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks lobte Angela Merkels Fähigkeit, in schwierigen Weltlagen das Richtige zu tun. „Merkel hat Schulz die Grenzen gezeigt.“

Die YouTuberin

Interessanter waren bei einer solchen Talk-Grundlage schnell andere Fragen. Zum Beispiel: Wie kommt eigentlich die FDP-Kampagne mit nahezu ausschließlicher Fokussierung auf Parteichef Christian Lindner an? „Ich muss sagen, das ist schon ein attraktiver Mann“, antwortete der Gastgeber gleich selbst. „Das ist ein netter Versuch, der etwas gewollt wirkt“, sagte dagegen die YouTuberin Lisa Sophie, die zuletzt auch die Kanzlerin interviewte.

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Überhaupt waren die leider viel zu raren Äußerungen der jungen Studentin interessanter, als viele der parteipolitischen Äußerungen der anderen Gäste. So etwa Lisa Sophies Erklärung für den Erfolg von Angela Merkel. „Wir kennen keine Alternative“, sagte die YouTuberin mit Blick auf ihre Generation. „Ich kenne keinen anderen an der Spitze des Landes.“ Die ewige Kanzlerin, für die Jüngeren ist sie längst Realität.

Die Spitzenkandidaten und ihre Liebsten

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr Mann Joachim Sauer bei der Eröffnung der Bayreuther Festspiele im Juli. Wir zeigen, mit wem die Spitzenkandidaten der Bundestagswahl ihr Leben teilen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr Mann Joachim Sauer bei der Eröffnung der Bayreuther Festspiele im Juli. Wir zeigen, mit wem die Spitzenkandidaten der Bundestagswahl ihr Leben teilen. © dpa | Tobias Hase
Merkel lernte ihren Mann an der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin kennen. Sie heirateten 1998. Der Quantenchemiker brachte zwei Söhne aus erster Ehe mit in die Partnerschaft. Das Paar hat keine gemeinsamen Kinder.
Merkel lernte ihren Mann an der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin kennen. Sie heirateten 1998. Der Quantenchemiker brachte zwei Söhne aus erster Ehe mit in die Partnerschaft. Das Paar hat keine gemeinsamen Kinder. © Getty Images | Salvatore Laporta
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann – Spitzenkandidat der CSU – ist seit 1983 mit Gerswid Terheyden verheiratet. Beide lernten sich während des Studiums 1976 kennen. Das Paar hat drei gemeinsame Kinder.
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann – Spitzenkandidat der CSU – ist seit 1983 mit Gerswid Terheyden verheiratet. Beide lernten sich während des Studiums 1976 kennen. Das Paar hat drei gemeinsame Kinder. © picture alliance / Ursula Düren/ | dpa Picture-Alliance / Ursula Düren
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz (SPD) und die Frau an seiner Seite. Mit Ehefrau Inge, einer Landschaftsarchitektin, ist Schulz seit mehr als 30 Jahren verheiratet. Die beiden haben zwei erwachsene Kinder.
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz (SPD) und die Frau an seiner Seite. Mit Ehefrau Inge, einer Landschaftsarchitektin, ist Schulz seit mehr als 30 Jahren verheiratet. Die beiden haben zwei erwachsene Kinder. © picture alliance / | dpa Picture-Alliance / Henning Kaiser
Die Fraktionschefin und Spitzenkandidatin der Partei Die Linke, Sahra Wagenknecht, ist seit 2014 mit Saar-Fraktionschef Oskar Lafontaine verheiratet.
Die Fraktionschefin und Spitzenkandidatin der Partei Die Linke, Sahra Wagenknecht, ist seit 2014 mit Saar-Fraktionschef Oskar Lafontaine verheiratet. © picture alliance / Rolf Vennenbe | dpa Picture-Alliance / Rolf Vennenbernd
Das Paar hat keine Kinder und lebt im Saarland nahe der französischen Grenze.
Das Paar hat keine Kinder und lebt im Saarland nahe der französischen Grenze. © Getty Images | Thomas Lohnes
Linke-Spitzenkandidat Dietmar Bartsch und seine Frau Elke auf dem Bundespresseball im Jahr 2002. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder.
Linke-Spitzenkandidat Dietmar Bartsch und seine Frau Elke auf dem Bundespresseball im Jahr 2002. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder. © picture-alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Jens Kalaene
Der Mann an der Seite von Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt ist Cem Özdemir – aber nur im Bundestagswahlkampf. Hier bilden die beiden das Spitzenduo von Bündnis 90/Die Grünen. Privat ist sie mit ...
Der Mann an der Seite von Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt ist Cem Özdemir – aber nur im Bundestagswahlkampf. Hier bilden die beiden das Spitzenduo von Bündnis 90/Die Grünen. Privat ist sie mit ... © picture alliance / Rainer Jensen | dpa Picture-Alliance / Rainer Jensen
... Thies Gundlach liiert – dem Vizepräsidenten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Beide haben jeweils eine Ehe hinter sind.
... Thies Gundlach liiert – dem Vizepräsidenten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Beide haben jeweils eine Ehe hinter sind. © imago stock&people | imago stock&people
Cem Özdemir ist mit der aus Argentinien stammenden Journalistin Pia Maria Castro verheiratet. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder.
Cem Özdemir ist mit der aus Argentinien stammenden Journalistin Pia Maria Castro verheiratet. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder. © Getty Images | Thomas Niedermueller
Christian Lindner mit seiner Gattin Dagmar Rosenfeld beim Bundespresseball 2015 auf dem roten Teppich des Hotel Adlon in Berlin. Das Gesicht der FDP und die Journalistin (Chefredakteurin von WeltN24) sind seit 2009 liiert. Geheiratet wurde 2011.
Christian Lindner mit seiner Gattin Dagmar Rosenfeld beim Bundespresseball 2015 auf dem roten Teppich des Hotel Adlon in Berlin. Das Gesicht der FDP und die Journalistin (Chefredakteurin von WeltN24) sind seit 2009 liiert. Geheiratet wurde 2011. © Getty Images | Clemens Bilan
AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel lebt mit der Schweizer Film- und Fernsehproduzentin Sarah Bossard in einer eingetragenen Partnerschaft zusammen.
AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel lebt mit der Schweizer Film- und Fernsehproduzentin Sarah Bossard in einer eingetragenen Partnerschaft zusammen. © REUTERS | JOACHIM HERRMANN
AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland lebt mit seiner Lebensgefährtin, der Journalistin Carola Hein, in Potsdam.
AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland lebt mit seiner Lebensgefährtin, der Journalistin Carola Hein, in Potsdam. © dpa | Christoph Schmidt
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Ein etwas radikaler Vorschlag

Solche Effekte ließen sich vermeiden, wenn die Anzahl der Amtszeiten für Kanzler begrenzt würde. Der Schauspieler Walter Sittler warb deswegen dafür, das Amt nur noch für maximal zwei Legislaturperioden an eine Person zu vergeben. Das bringe frischen Wind in die Demokratie – und Stärke die Vielfalt in den Parteien: „Dann geben sie sich mehr Mühe, Leute für die Nachfolge aufzubauen.“ Ein spannender, aber auch nicht sonderlich neuer Vorschlag.

Der Spruch des Abends

Kam vom Gastgeber, der nicht nur Lindner sexy fand, sondern auch für’s klassische Fernsehen warb. Als Plasbergs Sidekick Brigitte Büscher erklärte, dass ihre Töchter nur noch online schauen, sagte der Moderator: „Was bist du denn für eine schlaffe Mutter? Du arbeitest doch im Fernsehen!“

Das Fazit

Die Redaktion von „Hart aber fair“ dürfte in einem Dilemma gesteckt haben. Am TV-Duell kam man nicht vorbei, doch 24 Stunden später über einen Talk zu talken – das kann nur dann spannend werden, wenn Konzept und Gäste aus dem Rahmen fallen.

Das war hier aber leider nicht der Fall. Da halfen auch die Ausführungen von Lisa Sophie nichts. „Schulz hat sich wirklich redlich bemüht, ist aber angezählt“, sagte Journalist Gottlieb. Die Beschreibung passte auch auf die Sendung.

Zur Ausgabe von „Hart aber fair“ in der ARD-Mediathek