Er gestikulierte, seine Anhänger lieferten sich Schlägereien. Der Prozess gegen Ex-Präsident Husni Mubarak in Kairo geht weiter.

Kairo. Der wegen der Tötung von mehr als 800 Demonstranten angeklagte ägyptische Ex-Präsident Husni Mubarak (83) ist erneut im Krankenbett zu seinem Prozess erschienen. Helfer schoben ihn am Montag kurz vor Beginn des zweiten Verhandlungstages in den für die Angeklagten vorgesehenen Eisenkäfig im Kairoer Gerichtssaal. Das Gericht wollte nach Berichten ägyptischer Medien Anträge der Verteidigung auf die Vorladung von Zeugen prüfen.

Das Verfahren hatte am 3. August begonnen. In der ersten Sitzung hatte er sich für nicht schuldig erklärt. Zusammen mit ihm stehen seine beiden Söhne Gamal und Alaa wegen illegaler Bereicherung vor dem Richter. Vor der Verhandlung kam es kurzzeitig zu einem Handgemenge zwischen Anhängern und Gegnern Mubaraks.

Der Prozess gegen den ehemaligen ägyptischen Innenminister Habib al-Adli war am Sonntag nach chaotischen Szenen im Gerichtssaal auf den 5. September vertagt worden. Die Staatsanwaltschaft macht den früheren Herrn über Polizei und Geheimdienst für den Tod an über 800 Demonstranten mitverantwortlich. Anwälte von Angehörigen der Opfer, die als Nebenkläger auftreten, störten die Sitzung am Sonntag mehrfach durch Zwischenrufe und unaufgeforderte Plädoyers, um die Zulassung von zusätzlichen Beweismitteln zu verlangen. Richter Ahmed Rifaat vertagte daraufhin die Sitzung. (dpa/dapd/abendblatt.de)