Es war eine Reaktion auf eine Koranverbrennung in Florida. Angespannte Sicherheitslage für Minister Dirk Niebel bei Afghanistan-Besuch.

Kabul/Masar-i-Scharif. Bei einem Angriff wütender Demonstranten auf das Uno-Hauptquartier im nordafghanischen Masar-i-Scharif sind am Freitag zehn Menschen getötet worden. Wie die Polizei mitteilte, handelte es sich bei den Todesopfern um ausländische Mitarbeiter der Vereinten Nationen. Masar-i-Scharif liegt im Einsatzgebiet der Bundeswehr. Die Demonstranten protestierten gegen die vor knapp zwei Wochen erfolgte öffentliche Verbrennung eines Koran-Exemplars in einer Kirche in Florida. Der Sprecher der Uno-Mission in Afghanistan (Unama), Don McNorton, sagte in Kabul, es habe „einen Vorfall in unserem Büro in Masar-i-Scharif“ gegeben. „Wir sind dabei, die Fakten zu überprüfen“, sagte McNorton.

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Derweil hat Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) am Freitag eine Brücke in der afghanischen Stadt Kundus besichtigt. Dabei wurde der besuch aus Sicherheitsgründen von einer Drohne aus der Luft beobachtet. Niebel Minister fuhr vom Lager des Regionalen Wiederaufbauteams zu dem etwa sechs Kilometer entfernten Kundus-Fluss. Das deutsche Entwicklungsministerium will dort den Neubau der Brücke mit hundert Metern Spannweite finanzieren. Ziel ist es, den Unruhebezirk Char Dara besser zu erschließen.

Die alte Brücke ist kilometerweit der einzige feste Übergang über den Fluss Kundus. Der Neubau wird einschließlich der sechs Kilometer langen Zugangsstraße rund 10 Millionen Euro kosten, die aus Entwicklungsmitteln bezahlt werden. Das Bauprojekt soll im März 2012 beendet werden. (AFP/dapd)