Wichtigste Ziele im Jahr 2011 sind für die Bundeskanzlerin: mehr Menschen in Arbeit bringen, Finanzen ordnen und Steuern vereinfachen.

Berlin. Bei der traditionellen Neujahrsansprache war Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) guter Dinge. Sie sieht Deutschland nach der Krise auf einem gutem Weg. Die Bundesrepublik habe die Krise wie kaum ein anderes Land gemeistert, sagte die Kanzlerin in ihrer vorab veröffentlichten Neujahrsansprache. Das Land sei sogar gestärkt aus den Turbulenzen herausgekommen. Das sei vor allem das Verdienst der Bürger, die Tag für Tag ihre Arbeit machten, die schon «frühmorgens auf den Beinen» seien, im Schichtdienst arbeiteten und sich um Aufträge und ihre Mitarbeiter kümmerten.

Noch vor einem Jahr habe sie angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise «bei aller Zuversicht durchaus auch mit gemischten Gefühlen in die Zukunft geschaut», räumte Merkel ein, «es war die schwerste Krise seit über 60 Jahren.» Dennoch habe sich 2010 als gutes Jahr für Deutschland erwiesen. Die Zahl der Arbeitslosen etwa sei heute auf dem niedrigsten Stand seit fast 20 Jahren.

Deutschland stehe aber weiter vor großen Aufgaben. «Unsere Stärken werden wir auch in Zukunft beweisen müssen», sagte die Kanzlerin. Europa stecke in diesen Monaten inmitten einer Bewährungsprobe. «Wir müssen den Euro stärken. Dabei geht es nicht allein um unser Geld», sagte Merkel. Der Euro sei weit mehr als eine Währung. Er sei die «Grundlage unseres Wohlstands» und Europa ein «Garant für unseren Frieden und Freiheit». Deutschland nehme seine Verantwortung wahr – «auch wenn sie manchmal sehr schwer ist».

Für das kommende Jahr gab die Kanzlerin das Ziel aus, noch mehr Menschen in Arbeit zu bringen, die Finanzen des Landes weiter zu ordnen und die Steuern zu vereinfachen. Auch im Gesundheitssystem, bei der Integration, in der Bildung wolle die schwarz-gelbe Koalition vorangehen.

Bestürzt äußerte sich Merkel über den Tod neun deutscher Soldaten im ablaufenden Jahr. «Auch wenn kein Wort von mir das Leid der Familien und Freunde der Gefallenen tatsächlich mildern kann, will ich von Herzen sagen: Ich vergesse sie nicht», sagte Merkel. Auch die körperlich und seelisch Verwundeten verliere sie nicht aus dem Gedächtnis. (dapd/abendblatt.de)