Der Kandidat der Regierung ist zuversichtlich, dass ihn die Bundesversammlung wählen wird. Gleichzeitig lobt er Joachim Gauck.

Hamburg. Der Kandidat von Union und FDP für das Bundespräsidentenamt, Christian Wulff (CDU), will auch um Stimmen aus dem linken Lager werben. Er konzentriere sich darauf, „viele Wahlfrauen und Wahlmänner für mich zu gewinnen – auch aus anderen Fraktionen als denen von CDU, CSU und FDP“, sagte er im Abendblatt-Interview (Mittwoch). Er habe sich stets bemüht, „Brücken zu bauen, auszugleichen und zusammenzuführen“, fügte er hinzu. „Ich habe jeden und jede ernst genommen.“

Er sei „zuversichtlich, dass mich die Mehrheit der Bundesversammlung zum Präsidenten wählen wird“, sagte der niedersächsische Ministerpräsident. „Aber entschieden ist es erst nach Auszählung der Stimmen.“ Wulff verwies darauf, dass die FDP im ersten Wahlgang gerne einen eigenen Kandidaten gesehen hätte. „Es ist eher spektakulär, dass sich alle drei Koalitionsparteien gleich für den ersten Wahlgang auf einen Bewerber verständigt haben“, sagte er. „Das ist ein großer Vertrauensbeweis.“

Ausdrücklich lobte Wulff den Kandidaten von SPD und Grünen, den ehemaligen DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck : „An seiner Kompetenz gibt es keinen Zweifel. Er ist ein sehr guter Kandidat.“ Allerdings habe er „das Selbstbewusstsein zu sagen, dass ich zu den Herausforderungen des demografischen Wandels und zu aktuellen globalen Fragen – Weltfinanzordnung, Weltklima, Weltfrieden, Dialog der Kulturen und Religionen – ebenfalls sehr viel beizutragen habe“, fügte Wulff hinzu.