Eine große Mehrheit der Deutschen wünscht sich zudem, dass Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg im Bundeskabinett bleibt.

Hamburg. Die Deutschland haben große Erwartungen an die neue Bundesregierung aus Union und FDP. Vor allem auf dem Feld der Wirtschaft werde von Schwarz-Gelb viel erwartet, geht aus dem am Donnerstagabend veröffentlichten Deutschlandtrend der ARD hervor. Demnach glauben zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent), dass eine Koalition aus Union und FDP die richtige Regierung ist, um für neues Wirtschaftswachstum zu sorgen. 28 Prozent glauben das allerdings nicht.

58 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass eine schwarz-gelbe Koalition die richtige Regierung ist, um die Folgen der Wirtschaftskrise zu bewältigen - 35 Prozent nicht. Negativer sind die Erwarten an die neue Regierung auf dem Feld der sozialen Gerechtigkeit. 53 Prozent sind der Meinung, dass eine Koalition aus Union und FDP nicht die richtige Regierung ist, um für soziale Gerechtigkeit zu sorgen. 42 Prozent halten Schwarz-Gelb allerdings auch auf diesem Gebiet für die richtige Regierung. 55 Prozent finden, Eine Mehrheit von 55 Prozent glauben nicht, dass Schwarz-Gelb für angemessene Löhne sorgen werde.

Eineinhalb Wochen nach der Bundestagwahl würden sich dem Deutschlandtrend zufolge 95 Prozent der Deutschen für die gleiche Partei wie am Wahltag entscheiden. In der Sonntagsfrage gibt es in dieser Woche daher keine nennenswerten Abweichungen zum Wahlergebnis. Die Union kommt dabei auf 34 Prozent der Stimmen. Die SPD erreicht 23 Prozent, die FDP liegt bei 14 Prozent. Die Linke kommt auf 13 Prozent, die Grünen erreichen elf Prozent. Für die Sonntagsfrage im Auftrag der ARD hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.500 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt.

Der CSU-Politiker und bisherige Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg erhält unter den Deutschen mehrheitlich Zustimmung. 75 Prozent wünschen sich, dass zu Guttenberg Minister in der nächsten Bundesregierung wird. Hohe Zustimmungswerte bei der Frage, wer Minister werden sollte, erhalten auch Ursula von der Leyen (68 Prozent), Guido Westerwelle (67 Prozent) und Wolfgang Schäuble (52 Prozent). Im Mittelfeld liegen

Franz Josef Jung mit einem Zustimmungswert von 43 Prozent, Annette Schavan (41 Prozent), Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (41 Prozent) und Roland Koch (38 Prozent). Im unteren Bereich der Zustimmung bei der Frage, wer Minister werden sollte, liegen Hermann Otto Solms (29 Prozent), Ronald Pofalla (29 Prozent), Norbert Röttgen (28 Prozent), Rainer Brüderle (26 Prozent), Peter Ramsauer (23 Prozent) und Dirk Niebel (17 Prozent). Allerdings sei hier Anteil derer, die die betreffenden Politiker nicht kennten, sei hoch, teilte die ARD mit.

Drei Viertel der Bundesbürger - 76 Prozent - sind der Meinung, die SPD sollte nach ihrer Wahlniederlage einen Schlussstrich unter Hartz IV ziehen und eine neue Sozialpolitik entwickeln. 20 Prozent halten diesen Weg allerdings für falsch. 73 Prozent finden, die SPD sollte „sich dafür einsetzen, dass die Rente mit 67 nicht kommt“. 25 Prozent sind nicht dieser Meinung. 57 Prozent finden, die SPD sollte sich „mehr um die Menschen kümmern, die arbeiten, als um die, die nicht arbeiten“. 36 Prozent sehen das nicht so.

Eine Mehrheit von 59 Prozent lehnen es allerdings ab, dass die Sozialdemokraten „den Weg für Bündnisse im Bund mit der Linkspartei frei macht". 37 Prozent plädierten hingegen für Bündnisse der SPD mit der Linken auf Bundesebene, geht aus dem Deutschlandtrend hervor.