Bundespräsident Horst Köhler hat die große Koalition aufgefordert, die Massenarbeitslosigkeit durch energische Reformen zu bekämpfen. Das Land habe sich aber in den letzten Jahren auf den Weg gemacht, lobte Köhler im Deutschlandfunk. Die Agenda 2010 des früheren Kanzlers Schröder (SPD) sei eine Kurskorrektur in die richtige Richtung gewesen. "Ich denke, daß die große Koalition an dieser Linie weiterarbeitet. Ich wünsche mir, daß sie die großen Aufgaben anpackt, und für mich ist die wichtigste innenpolitische Aufgabe, die Arbeitslosigkeit entschlossen und ehrgeizig zu bekämpfen." Auch das Steuersystem sollte grundlegend vereinfacht werden. "Keiner kann mehr beurteilen: Ist das überhaupt alles noch gerecht, was wir in unserem Steuersystem zusammengebastelt haben? Wir müssen wissen: Wo kommen Steuern an, wer zahlt sie überhaupt, wer kann Steuerzahlungen ausweichen?" Das jetzige Steuersystem sei "zu kompliziert".

Im übrigen warnte Köhler vor einem Vorwurf an die ostdeutschen Länder, sie verschwendeten Solidarpakt-Gelder. Man schaue aber genauer hin.