Demonstranten werfen der Deutschen Bahn Tricks beim Weiterbauen vor. Die Sitzblockade von Stuttgart-21-Gegnern soll zwei Tage dauern.

Stuttgart. Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 haben am Montagmorgen an der Baustelle am Stuttgarter Hauptbahnhof eine zweitägige Sitzblockade begonnen. Die Polizei sprach von etwa 250 Aktivisten, registrierte aber zunächst keine Zwischenfälle. Die Lage sei relativ entspannt, sagte eine Polizeisprecherin auf dapd-Anfrage. Der Verkehr sei nicht beeinträchtigt gewesen. Daher habe die Polizei vorerst nicht eingegriffen. Grund für den Sitzstreik war laut Organisatoren, dass die Bahn ihren eigenen Baustopp nicht einhalte und an vielen Baustellen weiterarbeite.

Der Sprecher des Bahnprojekts, Wolfgang Dietrich, verurteilte die Protestaktion. „Wir sind empört über diese Blockaden“, sagte Dietrich. Die Projektgegner honorierten nicht, dass sich die Bahn strikt an die getroffenen Abmachungen zum Baustopp halte. Wie in der Schlichtung vereinbart, seien keine neuen Baumaßnahmen begonnen worden, sondern lediglich bereits laufende fortgeführt worden.

Bei Stuttgart 21 soll der Hauptbahnhof der Landeshauptstadt von einer Kopf- in eine unterirdische Durchgangsstation umgebaut werden. Gegen das Projekt gibt es seit Monaten Proteste. Obwohl diese nach der Schlichtung Ende November 2010 abgenommen hatten, waren am Sonnabend wieder mehrere Tausend Menschen auf die Straße gegangen. Die Aktion war allerdings wegen schlechten Wetters vorzeitig abgebrochen worden. (dapd)