Seit Wochen demonstrieren die Rothemden in Thailand für Neuwahlen. Nun will die Regierung sie aushungern, sollten sie ihre Proteste nicht aufgeben.

Thailand steuert wieder auf eine Konfrontation zwischen der Regierung und ihren Gegnern zu. Die Regierung von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva will tausende Regierungsgegner aushungern, die seit Mitte März in Bangkok demonstrieren. Sie wollte am Mittwoch um Mitternacht Essenslieferungen, Strom- und Wasserversorgung zu dem Geschäftsviertel abschneiden, wenn die Proteste nicht friedlich aufgegeben würden, sagte der Chef der Einsatzleitung, Sansern Kaewkamnerd. Auch der Handy-Empfang in dem Viertel soll unterbunden werden.

Das Oppositionsbündnis UDD blieb von der Drohung ungerührt. Auf dem besetzten Gelände gebe es seit langem eigene Generatoren, hieß es. „Wir haben uns dazu entschieden, den Kampf für die Gerechtigkeit für unser Volk hier fortzusetzen“, sagte einer ihrer Anführer, Nattawut Saikuar, am Mittwoch.

Seit Wochen demonstrieren die Regierungsgegner für Neuwahlen. Diese Woche hatten sie eigentlich das Kompromissangebot von Ministerpräsident Abhisit zur Lösung der Krise angenommen. Es sieht unter anderem vorgezogene Neuwahlen im November vor. Doch bestehen die sogenannten Rothemden nun darauf, dass sich der stellvertretende Regierungschef der Polizei stellt, weil er für einen blutigen Einsatz der Sicherheitskräfte am 10. April verantwortlich war. Der hatte sich am Dienstag durch eine Ermittlungseinheit des Justizministeriums verhören lassen, doch genügte dem Bündnis das nicht. Den 24 ranghöchsten Anführern der UDDdrohen Festnahmen, wenn sie das besetzte Viertel verlassen.