Der Taliban-Führer ist offenbar noch am Leben. Bei massiven Angriffen gab es mehr als 30 Tote in pakistanischer Stammesregion zu beklagen.

Mir Ali/Pakistan. Islamische Extremisten im Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan waren das Ziel massiver Angriffe, bei denen am Montag mehr als 30 Menschen getötet wurden. In der Stammesregion schlugen erneut Raketen ein, die vermutlich von den US-Streitkräften abgefeuert wurden. Die USA nehmen zu diesen fortgesetzten Militäraktionen offiziell nicht Stellung.

Die Raketen trafen ein Fahrzeug in der Nähe von Marsi Khel in Nord-Waziristan, wie aus Geheimdienstkreisen verlautete. Vier mutmaßliche Extremisten wurden demnach getötet. In zwei anderen Gebieten der Stammesregionen kam es zu heftigen Gefechten zwischen pakistanischen Soldaten und Untergrundkämpfern. Dabei wurden nach Militärangaben 29 Extremisten und zwei Soldaten getötet.

Unterdessen meldete sich der von der pakistanischen Regierung für tot erklärte Taliban-Führer Hakimullah Mehsud in zwei Video-Botschaften zu Wort. In einem der beiden Filme weist Mehsud Berichte zurück, wonach er Ende Januar bei einem US-Raketenangriff im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet ums Leben gekommen sein soll. Ein pakistanischer Geheimdienstmitarbeiter hatte diese Angaben bereits in der vergangenen Woche widerrufen und erklärt, Mehsud sei vermutlich kurz nach dem Angriff verletzt worden, danach aber lebend gesehen worden. Es gebe verschiedene Hinweise und Informationen, dass er weiter am Leben sei.

In den Videos droht Mehsud mit Anschlägen in den USA. „Sehr bald, in ein paar Tagen oder in einem Monat, werden die Muslime die Früchte höchst erfolgreicher Anschläge unserer Fedajin in den USA sehen“, erklärt der Taliban-Chef in einem auf den 4. April datierten Video. Ein zweiter, auf den 19. April datierter Film zeigt ein Foto Mehsuds neben einer Karte der Vereinigten Staaten, auf der symbolisch drei Explosionen abgebildet sind.