Der aus Berlin stammende Mann soll vor wenigen Tagen im Grenzgebiet von Afghanistan und Pakistan ums Leben gekommen sein.

Hamburg. In Pakistan ist angeblich ein weiterer militanter Islamist aus Deutschland bei Kämpfen getötet worden. Der in Berlin geborene Danny R., der die niederländische Staatsangehörigkeit besessen habe, sei nach Erkenntnissen deutscher Sicherheitsbehörden vor wenigen Tagen im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet gestorben, berichtet das Magazin „Der Spiegel“. Der junge Mann, der am 1. Mai 22 Jahre alt geworden wäre, sei am 2. September 2009 zusammen mit einem Gesinnungsgenossen über Istanbul nach Pakistan gereist und habe sich dort einer Gruppe Aufständischer angeschlossen.

Die Behörden prüfen dem „Spiegel“-Bericht zufolge derzeit, ob Danny R., der sich nach seinem Übertritt zum Islam „Elias“ genannt habe, Ende April zusammen mit dem Saarländer Eric Breininger und dem in Salzgitter geborenen Ahmet M. ums Leben kam. Islamistische Seiten im Internet hatten gemeldet, Breininger sei von pakistanischen Soldaten getötet worden. Der Verfassungsschutz hatte die Erklärung zwar als glaubhaft eingestuft, die Tötung des 22-jährigen aber nicht abschließend bestätigt. Nur wenige Tage später wurden im Internet die angeblichen Memoiren von Breininger veröffentlicht. Wie das Magazin „Focus“ unter Berufung auf Erkenntnisse des Bundeskriminalamtes berichtet, soll der iranische Geheimdienst Breininger 2007 in ein pakistanisches Terror-Camp geschleust haben.

Unterdessen kamen am Wochenende bei einem US-Luftangriff im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan mindestens zehn Menschen ums Leben. Wie am Sonntag aus pakistanischen Geheimdienstkreisen verlautete, wurden zahlreiche weitere Personen verletzt, als die von einer Drohne – einem unbemannten Flugzeug – abgefeuerten Raketen ein Gebäude im Stammesgebiet Nord-Waziristan zerstörten. Bei den Toten soll es sich den Angaben zufolge um sechs radikal-islamische Extremisten und vier Zivilisten handeln.

Pakistanische Soldaten töteten am Sonntag zudem zehn Aufständische im Stammesgebiet Orakzai. Bei den Gefechten seien die Bodentruppen von Kampfhubschraubern unterstützt worden, sagte ein Militärsprecher. In Orakzai geht die Armee seit März verstärkt gegen Taliban-Kämpfer und Al-Kaida-Terroristen vor, die sich im Herbst nach einer Offensive in Waziristan dorthin zurückgezogen hatten. Nach Militärangaben starben bei den Kämpfen bislang mehr als 600 Extremisten.