Hamburg.

Neulich sprach meine Schwimmbrille zu mir, als ich ihr verkratztes Glas mit Spucke blank wischte. „Lass den Quatsch!“, sagte sie. Ich stand am Ufer eines milchigen Sees und hatte Angst. Meine Schwimmbrille spricht nicht oft mit mir, aber wenn, dann hat sie meistens recht.

Früher schwamm ich, heute kaulquappe ich eher, wenn das Verb erlaubt ist. Danach wuchte ich mich auf ein Rad, das deutlich zu teuer ist für mein Tempo, schließlich humple ich eine Weile, vor größeren Zuschauermengen beschleunigt, damit’s wie Sport aussieht. Nennt sich „Triathlon“ und ist wie „Marathon“ oder „Kilimandscharo-Besteigung“ eine Chiffre für Männer in der Midlife-Crisis, die meinen, irgendwas beweisen zu müssen. „Das schaffst du“, hatte mein Vereinspräsident gesagt. Wehmütig dachte ich an früher, als wir noch Hormone hatten.