Das Großprojekt auf St. Pauli zeigt, wie Stadtentwicklung funktionieren kann.

Es gibt einfachere Bauprojekte als die Großbaustelle am Spielbudenplatz: Jahrelang stritten Politik und Anwohner erbittert um die Zukunft der so genannten „Esso-Häuser“: Dabei ging es weniger um die Ästhetik des 6oer-Jahre-Plattenbaus, den man sich nicht einmal auf dem Kiez schön trinken konnte, sondern um Stadtentwicklung an sich – und um die schleichende Gentrifizierung der weltberühmten Meile: Was bleibt vom Kiez und vor allem seinen Anwohnern, wenn jeder Quadratmeter saniert, neu bebaut, aufgewertet wird?

Ausgerechnet im Streit um die heruntergekommenen „Esso-Häuser“ entbrannte eine überfällige Stadtentwicklungsdebatte, die man sich schon Jahre zuvor gewünscht hätte – etwa, als die Stadt 2004 dem Kiez auf dem ehemaligen Bavaria-Gelände die völlig unpassende Hafenkrone aufpflanzte. Stadtentwicklung betrifft alle – und darf nicht den Investoren allein überlassen werden.