Hamburg . Im Großen Saal war „The Outcast“ von Komponistin Olga Neuwirth zu erleben – eine Hommage an Herman Melville („Moby Dick“).

Wer einmal in das Auge des Wals gesehen hat, klein, starr und böse, der bleibt an diesem Blick hängen, durch alle Wellentäler hindurch, bis sich das Wasser blutrot zu färben beginnt. Ja, das Auge gehört Moby Dick, dem berühmtesten Wal der Literaturgeschichte.

Aber wer glaubt, Olga Neuwirth, die Residenzkomponistin der Elbphilharmonie, hätte Melvilles gleichnamigen Roman als süffiges Walfangabenteuer vertont und bebildert, der irrt. Diesem Irrtum sind offenbar einige im Publikum aufgesessen, und für sie muss ein ganzer Abend Neuer Musik harte Kost sein, dem unbekümmerten Gemurmel nach zu schließen.