Hamburg . Pianist und Countertenor Wim Mertens gab mit Geigerin Tatiana Samouli ein Konzert im Kleinen Saal der Elbphilharmonie.

Künstler, die in die Jahre kommen, denken bisweilen verstärkt über die Vergänglichkeit nach. Bei dem inzwischen 65-jährigen Wim Mertens führt das zu einem wunderbaren populärklassischen Konzertabend im Kleinen Saal der Elbphilharmonie unter dem Motto „That which is not“ (Das was nicht ist). Es ist zugleich der Titel seines aktuellen, mit üppigem Instrumentarium arrangierten Albums. An diesem Abend nutzt der belgische (Film-)Komponist, Pianist und Countertenor seinen Flügel als Orchester. Die Melodie übernimmt die Violinistin Tatiana Samouli.

Die ersten Takte von „Bassin d’attraction“ klingen befeuert von der Tradition des Minimal durchaus süßlich, ohne jemals die Grenze zum Kitsch zu überschreiten. Über seine auf und ab wogenden Akkorde setzt Mertens seinen eigenwilligen Countertenor-Gesang in einer selbst entworfenen Fantasiesprache. Ein Kunst-Spleen, der erstaunlich gut aufgeht.