“Gregs Tagebuch“ fehlt der Witz der gedruckten Vorlage - Eine Fortsetzung wurde übrigens bereits angekündigt.

Wer sich verzweifelt bemüht, in der Schule auf der Beliebtheitsskala ganz oben zu landen, der muss sich nicht wundern, wenn er dabei von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt. An den entsprechenden tragikomischen Versuchen des elfjährigen Greg Heffley konnte der Leser in mittlerweile vier Comic-Romanen des amerikanischen Autors Jeff Kinney teilhaben, alle Bände von "Gregs Tagebuch" stehen auch in Deutschland in den Bestsellerlisten.

Das Vergnügen, das die Bücher mit ihrer Kombination von lakonischen Tagebucheintragungen und hingekritzelten Zeichnungen bereiten, ist in dieser Verfilmung allerdings gebremst, denn bedauerlicherweise ist dies ein Realfilm geworden, der die verschobenen Proportionen der Zeichnungen (wie Gregs Schlaksigkeit oder der immerzu offen stehende Mud seines Freundes Rowley) nicht wiedergeben kann. Das realisiert man besonders schmerzlich, wenn zwischendurch auf Kinneys Zeichnungen zurückgegriffen wird.

Dennoch hat "Gregs Tagebuch" Charme, vor allem durch das amüsante Spiel der jungen Darsteller. Zu denen gesellt sich auch Chloe Moretz (unvergesslich als "Hit Girl" in "Kick-Ass") in der Rolle Beatnik-affines, obercooles Girl. Eine Figur, die es im Buch nicht gibt.

Eine Fortsetzung wurde übrigens bereits angekündigt.

Beurteilung: empfehlenswert Gregs Tagebuch - Von Idioten umzingelt USA 2010, 93 Minuten, ohne Altersbeschränkung, R: Thor Freudenthal, D: Zachary Gordon, Robert Capron, Chloe Grace Moretz, Steve Zahn, täglich im Cinemaxx, UCI Smart-City; Infos im Internet unter www.gregstagebuch-derfilm.de