Auch Islamisten aus Hamburg in pakistanisches Terror-Camp gereist. Bundesanwaltschaft prüft, ob sie Ermittlungsverfahren einleitet.

Hamburg. Anscheinend besteht der Verdacht der Bildung einer terroristischen Vereinigung. Laut "Spiegel" soll in dieser Woche eine Entscheidung darüber fallen. Unter den acht Verdächtigen ist auch der gebürtige Iraner Shahab D. Er war als Elfjähriger mit seinen Eltern aus dem Iran nach Hamburg gekommen. Anfang Oktober war er in einer Videobotschaft zu sehen, in der er mit einem martialischen Messer zum Kampf gegen Ungläubige aufrief.

Wie berichtet war die Gruppe, die ursprünglich aus zehn Männern bestand, im März nach Pakistan aufgebrochen. Lediglich die deutschen Konvertiten Alexander J. und Michael W. kehrten wieder zurück. Sie waren in der pakistanischen Stadt Karatschi festgenommen worden, da sie keine Visa hatten. Sie hatten ursprünglich vor, nach Peschawar ins afghanische Grenzgebiet zu fliegen. Die Beamten fanden bei Michael W. Unterlagen wie "Verhaltensregeln für den Dschihad" und ein Empfehlungsschreiben aus Hamburg für Afghanistan.

Die beiden Deutschen stammen ursprünglich aus Tschetschenien und Kasachstan und waren laut "Spiegel" 2005 zum Islam konvertiert. Sie sollen wie die übrigen Mitglieder häufig die Taiba-Moschee am Steindamm besucht haben. Der Verfassungsschutz schätzt die Zahl der Dschihadisten in der Hansestadt auf rund 50. (sba)