Im Leben des erfolgreichen Fernsehkochs und Restaurantbetreibers Steffen Henssler gibt es Platz für gleich zwei Frauen - seine Töchter.

Hoheluft. Steffen Henssler ist derzeit zwiegespalten. Fast rund um die Uhr arbeitet der Spitzenkoch, zeichnet mittags im Fernsehstudio seine tägliche Kochquiz-Show "Topfgeldjäger" (ZDF) auf, bastelt an neuen Projekten und steht abends meist in einem seiner beiden Hamburger Restaurants Ono und Henssler & Henssler am Herd. Dabei würde er am liebsten noch mehr Zeit seinen beiden Töchtern widmen. "Sie sind mittlerweile drei und vier Jahre alt und bringen mich echt laufend zum Lachen", so Henssler.

Dass die beiden nicht dieselbe Mutter haben, sei kein Problem. "Das ist kein Thema, die beiden verstehen sich prima", sagt er. Mit wippenden Füßen sitzt Henssler auf der Terrasse seines Sushi-Tempels Ono am Lehmweg und erzählt davon, nun auch Werbefigur für einen großen Autohersteller zu sein. Gerade werde ein Werbefilm gedreht, wilde Autofahrten und Bungee-Jumping seien angesagt.

Schnelle Autos, schnelle Abenteuer, das klingt doch arg nach Midlife-Crisis? "Bitte? Ich bin doch gerade erst 39 Jahre alt. Aber ich arbeite frohgemut darauf hin." Zudem sei er energiegeladen, probiere am liebsten Neues aus. "Ich bin schon vom Hamburger Fernsehturm Bungee gesprungen und von einem 180 Meter hohen Staudamm."

Außerdem fahre er gern schnell Auto. Und grinst breit: "Na klar habe ich schon mal den Führerschein verloren, das gehört doch zu einem echten Männerleben dazu."

Doch sobald seine "Kiddies", wie er sagt, an Bord seien, gehe es langsamer zu, "noch kritisieren sie meinen Fahrstil nicht, sondern schlafen zum Glück immer ein". Henssler selber tankt gern bei Kurztrips Kraft oder im Sommerurlaub, schaltete sein Handy dann auch nur einmal am Tag an. "Im Juli fliege ich allein mit meinen Töchtern nach Kreta, darauf freue ich mich total." Eine neue Frau gebe es in seinem Leben derzeit nicht, der sportliche Koch ist Single. "Vielleicht kommt die Liebe ja noch, es ist ja jetzt Sommer."

Anders als oft behauptet sei er "sicher nicht schüchtern". Doch die Richtige, die das Herz des "Kaltfischaufschneiders" berühren kann, sei ihm einfach noch nicht begegnet. Dabei ist Henssler doch so viel unterwegs, zählt seine Arbeitsstunden lieber nicht. "Was ich mache, das macht mir Spaß und fällt mir deshalb nicht schwer oder fühlt sich nach Arbeit an", sagt Henssler und fügt lächelnd hinzu: "Aber wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann würde ich mich gern klonen lassen, um noch mehr zu machen."

Seit gut drei Jahren geht es konstant bergauf mit seiner Karriere, im Fernsehen moderiert er seine Sendung mit Starkoch Frank Rosin als Juror. "Er ist im Gegensatz zu mir modisch sehr versiert und hat mir dieses Durchhalte-Armband geschenkt", so Henssler und zeigt schmunzelnd auf das roséfarbene "Power-Balance-Band" an seinem Handgelenk. "Da drücke ich abends schon mal drauf, wenn ich müde bin."

Denn er braucht seinen Elan - nicht zuletzt für sein neues Projekt. "Bald wird es Tassen, Schnuller und T-Shirts geben, die alle auf dem Wort 'Hauptsache' basieren und damit auf dem Titel meines Kochbuchs 'Hauptsache lecker'." Seine Töchter werden stolz sein. Und das ist doch die Hauptsache.