Die GAL fordert, dass derjenige für die Vermittlung einer Wohnung bezahlt, der sie in Auftrag gibt. Und dies sei in der Regel der Vermieter.

Hamburg. Die SPD-Forderung, Vermieter an Maklercourtagen zu beteiligen , hat breite Zustimmung bei den Bürgerschaftsfraktionen gefunden. Dabei ging der Vorschlag von Andy Grote, dem stadtentwicklungspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion, Mieter und Vermieter zu gleichen Teilen an der Provision zu beteiligen, vielen nicht weit genug. So bezeichnete etwa Anjes Tjarks (GAL) den Vorstoß als "halbe Miete". Es sei "bedauerlich", dass die SPD nicht den Mut habe, den Weg konsequent zu Ende zu gehen. Tjarks forderte, das sogenannte "Bestellerprinzip" einzuführen. Es solle also derjenige für die Vermittlung einer Wohnung bezahlen, der sie in Auftrag gebe. Und dies sei in der Regel der Vermieter. Tjarks: "Mit den Mieten steigen die Courtagen. Gleichzeitig sinkt der Aufwand, mit dem sich in Hamburg eine Wohnung vermieten lässt. Die Mieter werden abgezockt." Er forderte darüber hinaus, dass Makler entsprechende Qualitätsstandards erfüllen müssten, um ihren Beruf überhaupt ausüben zu dürfen. Dies wird zudem Thema im Stadtentwicklungsausschuss sein.

+++ Halber Mut, halber Beifall +++

+++ Hamburgs Immobilienpreise explodieren +++

Auch Dennis Thering (CDU) setzt sich für eine Änderung ein: "Fest steht: An der bisherigen Regelung kann nicht festgehalten werden. Die Maklercourtage sollte nach dem Prinzip 'wer bestellt, zahlt auch die Rechnung' getragen werden." Und Heike Sudmann (Linke) findet, dass eine Aufteilung der Courtage "inkonsequent" sei. "Es ist nicht einsehbar, dass Mieter angesichts des galoppierenden Mietwahnsinns auch noch die Vermittlung einer oftmals überteuerten Wohnung zahlen sollen." Sie fordert darüber hinaus die Einrichtung einer städtischen Wohnungsvermittlungsstelle.

+++ Mietenspiegel +++

Wie berichtet, will Andy Grote eine Gesetzesänderung auf den Weg bringen. Dafür wird nun im Ausschuss ein Antrag vorbereitet, mit dem der Senat beauftragt werden soll, eine Bundesratsinitiative zu starten. Zwar spreche einiges dafür, dass die Vermieter die Courtagen komplett übernehmen. "Eine solche Initiative würde allerdings im Bundestag an der schwarz-gelben Regierungsmehrheit scheitern", sagt Grote. Er halte den SPD-Vorschlag dagegen für "zustimmungsfähig".