CDU kritisiert die für Mitte Januar vorgesehene Demission scharf. Vorwurf: Werner Jantosch muss gehen, weil er nicht das SPD-Parteibuch besitzt.

Hamburg. Die Ablösung von Hamburgs Polizeipräsidenten Werner Jantosch (parteilos) hat eine Debatte über Parteibuchwirtschaft ausgelöst. Die CDU-Opposition kritisierte die für Mitte Januar vorgesehene Demission scharf. "Die SPD setzt ihre Linie der Ablösung von Beamten, die nicht das sozialdemokratische Parteibuch haben, rücksichtslos fort", sagte der CDU-Innenexperte Kai Voet van Vormizeele. Er sprach von einer "Bereinigung" der Verwaltung und erinnerte an zwei weitere Fälle: Torsten Meinberg (CDU) war im November als Harburger Bezirksamtsleiter abgewählt und Thomas Bösenberg (CDU) als Geschäftsführer des Jobcenters team.arbeit.hamburg im August abgesetzt worden.

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Innensenator Michael Neumann (SPD) nannte als Grund für die Abberufung Jantoschs absehbare Änderungen der Polizeistruktur, die Jantosch mit aufgebaut hatte. "Das ist dem Polizeipräsidenten nicht zuzumuten", sagte Neumann. Für Voet van Vormizeele ist dieser Grund "fadenscheinig".

Neuer Polizeipräsident soll Wolfgang Kopitzsch (SPD) werden. Der Leiter des Bezirksamts Hamburg-Nord war bis 2009 Leiter der Landespolizeischule und zuvor viele Jahre dort als Lehrer tätig. Kritiker halten Kopitzsch vor, dass er kein Polizist ist und über keine Einsatzerfahrung verfügt.