Joachim Lenders, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG): "Die Ablösung von Werner Jantosch ist eine politische Entscheidung. Es gibt keine fachlichen Gründe. Die Frage ist, warum der Wechsel erst jetzt passiert und nicht zum Regierungswechsel umgesetzt wurde. Kopitzsch kennt die Personalien innerhalb der Polizei, hat Verwaltungserfahrung. Allerdings hatte er nie etwas mit dem operativen Geschäft der Polizei zu tun. Wichtig ist, dass er ein starker Polizeipräsident wird und kein verlängerter Arm des Innensenators."

Uwe Koßel, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP): "Die Schwierigkeiten bei der Umsetzung der 100er-Liste, Diskussionen um den herrschenden Führungsstil in der Polizei und eine innere Unzufriedenheit haben Spuren in der Polizei hinterlassen. Die Verantwortung trägt Herr Jantosch (...). Kopitzsch ist ein ausgewiesener Kenner der Polizei. Viele Problemfelder warten auf ihn: Schwierigkeiten bei der Nachwuchsgewinnung, neu auszurichtende Ausbildungskonzepte und eine moderne Führungskultur."

André Schulz, Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK): "Wir können auf eine gute Zusammenarbeit mit Werner Jantosch zurückblicken, wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft. Kopitzsch steht dem BDK sehr aufgeschlossen gegenüber, und wir hoffen, dass Kripothemen aufgrund seiner Vita deutlich mehr Gehör finden werden, als dies bislang der Fall war. Dabei steht aktuell die Neuordnung der kriminalpolizeilichen Arbeit auf der örtlichen Ebene an."

Ein hochrangiger Beamter: "Jantosch ist ein ausgesprochener Fachmann, der das Handwerk von der Pike auf kennt. Dass die Entscheidung aufgrund fachlicher Mängel gefallen ist, kann ich mir nicht vorstellen. Ich persönlich habe nicht mehr damit gerechnet. Zumal die Rahmenbedingungen aufgrund der Sparbeschlüsse in den kommenden beiden Jahren so eng gesetzt sind, dass es kaum Gestaltungsmöglichkeiten gibt."

Carl Jarchow, innenpolitischer Sprecher FDP-Fraktion: "Seine Erfahrung als Chef der Landespolizeischule wird der neue Polizeipräsident brauchen: Hamburgs Polizei muss dringend ein neues Konzept für erfolgreiche Nachwuchsgewinnung entwickeln. Innensenator Neumann hat bisher wichtige Fragen von Versorgung und Besoldung junger Polizisten nicht geklärt."

Arno Münster, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: "Besonders die Ausbildungsoffensive und die Neugestaltung der Polizeiausbildung sind zentrale Themenfelder für die Zukunftsfähigkeit unserer Großstadtpolizei. Gerade hierfür bringt Kopitzsch exzellente Voraussetzungen mit."