Zwei Hauseigentümer wollen ihr Grundstück nicht verkaufen. Insgesamt spricht die Hochbahn mit rund 20 Eigentümern in der Ohlsdorfer Straße.

Winterhude. Die Stadtbahn hat weitere Gegner: die Eigentümer zweier Häuser an der Ohlsdorfer Straße. Die beiden Brüder sind eigentlich nicht gegen die Stadtbahn an sich, heißt es, doch wollen sie verhindern, dass die Trasse vor ihrer Haustür entlangführt - und haben dafür ein entsprechendes Druckmittel. Denn um die Bahn durch die zum Teil sehr schmale Ohlsdorfer Straße fahren zu lassen, werden Teile der privaten Grundstücke benötigt. Eines in der Größe von 28 Quadratmetern gehört den Brüdern, und die wollen nicht verkaufen.

"Die Straßenbahntrasse würde den Charakter des Grundstücks verändern", sagt Immobilienverwalter Hartwig Stelter, der die beiden Eigentümer vertritt. Zudem, so der Hauptgrund, gäbe es keine Parkmöglichkeiten mehr für Zulieferer, Handwerker oder Umzugswagen. Das würde den Wert der Gebäude mindern, sagt Stelter.

Insgesamt ist die Hochbahn im Auftrag der Stadtentwicklungsbehörde mit rund 20 Eigentümern in der Straße im Gespräch. Dabei ginge es jeweils um Grundstücke zwischen zwei und 20 Quadratmetern, ein Abschnitt sei 100 Quadratmeter groß, sagt Behördensprecher Enno Isermann. Dass man da auch verhandeln müsse, sei bei Bauprojekten dieser Größenordnung vollkommen normal. "Wir gehen aber davon aus, dass wir uns mit allen gütlich einigen werden", sagt Isermann. Die Eigentümer notfalls zu enteignen, sollten sie sich tatsächlich querstellen, sei derzeit jedenfalls noch kein Thema.

Von einer einvernehmlichen Einigung geht auch Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum aus: "Wir stellen das Projekt ja gerade erst vor, um Verkäufe geht es noch nicht", sagt er. Eine alternative Route für die Stadtbahn über den Lattenkamp komme allerdings definitiv nicht infrage: Dort würde die Bahn den Verkehrsfluss massiv behindern. Erfahrungen aus anderen Städten würden übrigens zeigen, so Kreienbaum, dass Grundstücke an Stadtbahnen im Wert gestiegen seien, weil Lärm- und Schadstoffbelastungen sich verringerten. Immobilienverwalter Stelter geht aber nicht davon aus, dass das die Meinung der Eigentümer ändern könnte: "Das sind Idealisten."