Jubiläumsgala des Hotels Grand Elysée wurde zum Abschied für Ole von Beust. “Ein bisschen wehmütig bin ich schon“

Rotherbaum. Es war sein letzter Gang auf dem gesellschaftlichen Parkett als amtierender Erster Bürgermeister. Einen besseren Rahmen als die Gala zum 25-jährigen Bestehen des Grand-Elysée-Hotels gestern Abend hätten sich seine Berater dafür nicht ausdenken können. 1000 geladene Gäste, die versammelte hanseatische Hautevolee stand Spalier, als von Beust über den Marmorboden des Hoteliers Eugen Block schritt.

Dieser hatte sich sehr über die Zusage gefreut, genoss es, mit Ehefrau Christa und dem scheidenden CDU-Politiker im Blitzlicht der Fotografen zu stehen. Eine Win-win-Situation: Beide Partner profitieren.

Zugegen, zum Gratulieren und Abschiednehmen, waren Vertreter aller Sparten, wie Bernd Wehmeyer (HSV), Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, Kaffee-Unternehmer Albert Darboven, Österreichs Generalkonsul Leopold Köllner, Unternehmer Vural Öger, Peter Tamm, Moderator Carlo von Tiedemann, Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL), Staatsrechtsprofessor Ingo von Münch und Thomas Straubhaar, Chef des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts, gekommen. Dieser war mit seiner Laudatio Teil des Festprogramms, durch das Moderatorin Angelika Frahnert professionell führte. Sie kündigte auch den für Block emotionalsten Moment an: Die komplette Belegschaft des Hotels sang für ihren Chef und schenkte ihm einen Apfelbaum für den heimischen Garten.

Doch zuvor der letzte große Auftritt von Beusts als Bürgermeister: Freundlich, routiniert, mit einem entspannten Lächeln schaute er professionell von links nach rechts, damit jeder Fotograf sein Bild bekam. Wie immer saßen der dunkle Anzug und die rauchblaue Krawatte perfekt.

"Ein bisschen wehmütig bin ich heute Abend schon", sagte er und nahm in der ersten Reihe des großen Festsaals Platz. Doch er freue sich auf seinen zehntägigen Urlaub, natürlich auf Sylt. Zu seinen weiteren beruflichen Plänen wollte er sich nicht äußern.

In seiner anschließenden Rede wurde deutlich, dass ihn dieser Abend nicht unberührt ließ. "Es ist für uns beide ein wichtiger Moment, für mich, weil es der letzte offizielle Auftritt als Bürgermeister dieser Stadt ist, für Sie, weil Sie die 25 Jahre Ihres Hotels feiern", sagte er an Eugen Block gerichtet. Er habe nur wenige Meter entfernt studiert, im damaligen Amerikahaus - wo heute der Erweiterungsbau des Hotels steht - Rechtsvorlesungen gehört. Er lobte die Diskretion und Verschwiegenheit des Hotels, "Möge es Ihnen auch ohne mich weiterhin Glück bringen. Die schwarz-grünen Koalitionsverhandlungen, die wir bei Ihnen vor zwei Jahren geführt haben, waren hier sehr angenehm." Nicht nur Christa Goetsch klatschte an dieser Stelle besonders laut, immer wieder unterbrach ehrlicher Beifall seine Rede.

Als direkter Nachbar - von Beusts Privatwohnung liegt nur 100 Meter vom Hotel entfernt - werde er auch in Zukunft hierherkommen, "auch, wenn es dann nicht mehr in offizieller Mission sein wird". Er schätze die familiäre Atmosphäre. Doch dann war von Beust, der selten lange auf Veranstaltungen blieb, auch schon wieder weg.

Feierlich war die Stimmung, es wurde klar, dass sich nicht nur ein Politiker verabschiedete, sondern auch ein gern gesehener Gast und Redner auf gesellschaftlichen Ereignissen zukünftig fehlen wird. Hinsichtlich der "vons" in den Namen vergangener Bürgermeister "werden wir zukünftig auch die Aristokratie vermissen", sagte Projektagentin Nane Mundt.