Die Diskussion geht in die finale Phase. Es gibt laut Bezirksamt keine Alternativen zu dem umstrittenen Möbelhaus an der Holsteiner Chaussee.

Hamburg. Die nicht enden wollende Diskussion um die Ansiedlung von Möbel Höffner an der Holsteiner Chaussee geht in die finale Phase. Es wird immer wahrscheinlicher, dass es nach jahrelangem Hin und Her nun doch zu einem Bau des Einrichtungshauses mit rund 39.000 Quadratmeter Verkaufsfläche kommt. Denn jetzt steht fest: Es gibt keine Alternative zu der Ansiedlung von Möbel Höffner. Das bestätigte Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD) dem Abendblatt: "Wir haben zehn Alternativen zur Nutzung des Grundstücks sorgfältig geprüft." Die Vorschläge der Politik und Bürger seien alle in Ordnung gewesen, so Sevecke weiter. "Aber das zentrale Problem bei allen Alternativen war, dass es sich ausschließlich um Nebennutzungen gehandelt hat. Möbel Höffner ist der einzige Anker", sagte der Bezirksamtsleiter.

+++ Höffner-Chef irritiert über Bezirks-Chef +++

Auch die Bezirkspolitiker wurden gestern durch die Verwaltung im Stadtplanungsausschuss über den neuen Sachstand informiert. Das trägt nun offensichtlich auch zu einem Umdenken bei der SPD und GAL bei, die sich bislang gegen das Bauvorhaben ausgesprochen hatten. SPD-Fraktionschef Rüdiger Rust sagte auf Abendblatt-Anfrage: "Wenn es keine Alternativen zu Möbel Höffner gibt, dann muss die Fläche zusammen mit dem Grundeigentümer entwickelt werden." Es dürfe auf keinen Fall passieren, dass dieses Grundstück brachliege. Am Donnerstag wird die SPD auf einer Fraktionssitzung über das weitere Vorgehen beraten.

Etwas zurückhaltender äußerte sich die GAL-Fraktionschefin Susanne Egbers: "Sollte es wegen des eingeengten Zeitrahmens derzeit keine Alternative zu dem Bau eines Möbelhauses geben, dann müssten wir uns im Rahmen unserer Handlungsmöglichkeiten intern und mit dem Koalitionspartner beraten, wie wir nun weiter vorgehen."

Wie berichtet, sollte die Bezirksversammlung dem Bebauungsplan bereits Ende Mai zustimmen. Doch dann wurde auf Antrag von GAL, SPD und Linke beschlossen, dass die Entscheidung bis auf Weiteres vertagt werden soll.

Aber wie geht es jetzt weiter? Am 15. Juni wird der Bebauungsplan im Stadtplanungsausschuss zur Abstimmung gestellt. Neun Tage später muss die Bezirksversammlung dann abschließend dem Bebauungsplan zustimmen. Sollten die Politiker ihre Zustimmung verweigern, dann müsste die Bürgerschaft über das Schicksal von Möbel Höffner entscheiden. Das will der Eimsbüttler FDP-Fraktionschef Lutz Schmidt auf jeden Fall verhindern: "Es wäre superpeinlich, wenn die Entscheidung zurück an den Senat gehen würde." Seine Fraktion werde der Aufstellung eines Bebauungsplans definitiv zustimmen. "Die Entscheidung, wie das Grundstück genutzt wird, ist jetzt fällig und hätte schon viel früher getroffen werden können", so Schmidt weiter. Zudem sei Kurt Krieger der einzige Investor, der 400 Arbeitsplätze und einen zügigen Baubeginn zusagen würde, so Schmidt.

Den Möbel-Höffner-Plänen steht auch die CDU-Fraktion positiv gegenüber: "Es sind keine Fragen mehr offen, und deshalb sollten wir den Bebauungsplan nun schnellstens im Bezirk beschließen", sagte Fraktionschef Michael Westenberger.

Auch Möbel-Höffner-Inhaber Kurt Krieger würde sich über eine zügige Entscheidung zugunsten seines Bauvorhabens freuen: "Wir haben die Bevölkerung inzwischen von unserem seit fast zwei Jahrzehnten geplanten Einrichtungshaus überzeugen können. Wenn sich nun die Bezirkspolitiker für ein positives Votum entscheiden, dann würde mir ein Stein vom Herzen fallen." Der umtriebige Unternehmer betreibt in Deutschland 16 Möbel-Höffner-Häuser und hat seinen Hauptsitz in Berlin.