SPD-Fraktionschef Rüdiger Rust hat den Ärger von Rainer Werlisch, einem der Berater von Höffner-Inhaber Kurt Krieger, auf sich gezogen.

Hamburg. Neuer Wirbel in der Diskussion um die umstrittene Ansiedlung von Möbel Höffner in Eidelstedt. Im Fokus steht diesmal SPD-Fraktionschef Rüdiger Rust. Der hat den Ärger von Rainer Werlisch, einem der Berater von Höffner-Inhaber Kurt Krieger, auf sich gezogen. Grund dafür war folgende Äußerung von Rust in der Abendblatt-Dienstag-Ausgabe: "Es gibt bislang keine Gründe dafür, dass wir unsere ablehnende Haltung gegen dieses Projekt (Möbel Höffner, d. Red.) aufgeben."

In einem Fax an Rust (liegt dem Abendblatt vor) behauptet Krieger-Berater Werlisch, dass Rust ihm in persönlichen Gesprächen signalisiert habe, das geänderte Bauvorhaben persönlich unterstützen zu wollen. Außerdem soll Rust laut Werlischs Schreiben signalisiert haben, dass er sich bemühen wolle, eine Mehrheit für das überarbeitete Projekt innerhalb der SPD-Fraktion zu finden. Dazu Rust: "Ich habe zu keinem Zeitpunkt Herrn Werlisch signalisiert, dass ich eine Mehrheit für das Bauvorhaben in der SPD-Fraktion beschaffen könne oder wolle."

Unterdessen sollten die Abgeordneten der Bezirksversammlung Eimsbüttel gestern ihre Zustimmung zum Bebauungsplan Eidelstedt 68 geben und so den Weg frei machen für den Bau des Einrichtungshauses mit einer Fläche von rund 39 000 Quadratmetern an der Holsteiner Chaussee. Doch dazu kam es nicht. Auf Antrag von SPD, GAL und Die Linke wurde die Entscheidung über den Bebauungsplan bis auf Weiteres vertagt: "Wir werden jetzt die Zeit nutzen und uns mit den Einwendungen der Bürger und deren Abwägung durch den Bezirk eingehend beschäftigen", sagt GAL-Fraktionschefin Susanne Egbers. Krieger, der der Sitzung beiwohnte, reagierte gelassen: "Wir werden uns dem Wunsch der Parteien, das Projekt noch mal gründlich zu prüfen, nicht verschließen." Aber das müsse in einem absehbaren Zeithorizont geschehen.