Der Hamburger Bund für Umwelt und Naturschutz hält aber auch mit dem neuen Konstrukt die Beeinträchtigung der Elbe für zu groß.

Hamburg. Der Energiekonzern Vattenfall hat offiziell den Antrag für einen Hybrid-Kühlturm am Kohlekraftwerk Moorburg bei der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) gestellt. Das bestätigten Behörde und Konzern dem Abendblatt. Danach soll der Antrag zum Bau des etwa 200 Millionen Euro teuren Kühlturms am 5. März bei der BSU eingegangen sein. Aufgrund des Umfangs der Genehmigung hat sich die Behörde entschieden, ein förmliches Genehmigungsverfahren mit Beteiligung der Öffentlichkeit und einer Umweltverträglichkeitsprüfung zu durchlaufen.

Aus Sicht des Hamburger Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist es "problematisch", dass der Hybrid-Kühlturm "offenbar lediglich zusätzlich eingesetzt werden soll, wenn in der Elbe bestimmte Abflussraten, Sauerstoffgehalte oder Gewässertemperaturen registriert werden". Damit soll der Betrieb auch dann gewährleistet werden, wenn kein Elbwasser zur Kühlung zur Verfügung steht. Ohne Hybrid-Kühlturm müsste der Konzern die Kraftwerksleistung an mehr als 200 Tagen im Jahr reduzieren. "Dies wiederum würde Vattenfall entsprechende Umsatzausfälle bescheren und die ohnehin zweifelhafte Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks noch weiter infrage stellen", heißt es vom BUND.

Der Umweltverband hält aber auch mit dem neuen Konstrukt die Beeinträchtigung der Elbe weiterhin für zu groß, "da der Kühlturm nur die Stromausbeute für Vattenfall verbessert, unterm Strich aber nicht das Niveau des Gewässerschutzes". Landesgeschäftsführer Manfred Braasch sagte: "Nur der ausschließliche Einsatz des Kühlturms könnte die Belastung der Elbe ausreichend reduzieren." (rek)