Die Firma Beisner Druck in Buchholz produziert vor allem hochwertige Kalender und Kataloge – oder auch die schlichte Visitenkarte.

Eines gleich vorweg: Ja, eine Druckerei lohnt sich auch in Zeiten des Internets. Obwohl seit Jahren immer mehr Firmen und Einrichtungen auf Online-Präsentationen setzen, sind bei der Firma Beisner Druck in Buchholz keinesfalls die Lichter ausgegangen. "Wir hatten anfangs befürchtet, dass es schlimm wird", gibt Julia Strauch, die für Kundenberatung und Kalkulation zuständig ist, ehrlich zu. Mittlerweile ist man in dem Familienbetrieb an der Müllerstraße im Buchholzer Gewerbegebiet aber zu der Erkenntnis gelangt, dass Kunden es nach wie vor schätzen, ein echtes Produkt in ihren Händen zu halten. Etwas Handfestes eben.

Als ebenso handfest, bodenständig und familiär lässt sich auch die Stimmung in dem Unternehmen mit seinen knapp 70 Mitarbeitern bezeichnen. Man duzt sich, hat Zeit für einen Schnack - egal, ob man zu den Jungs aus der Produktionshalle gehört oder zu den Mädels mit dem Schreibtisch als Arbeitsplatz. Die Atmosphäre ist freundlich, und ein Besucher spürt sofort, dass der Begriff Familienbetrieb, mit dem sich Beisner auf seiner eigenen Internetseite beschreibt, hier nicht nur eine leere Hülse ist, sondern tatsächlich gelebt wird.

1924 von Willy Beisner mitten im Hamburger Schanzenviertel gegründet, zog die Firma 1991 aus Platzgründen nach Buchholz an die Zunftstraße. Die Firmenleitung war mittlerweile von Willy Beisners Sohn Kurt auf dessen Sohn Dieter übergegangen. Der Enkel des Firmengründers führt noch heute als Seniorchef den Betrieb und wird dabei von seinen Söhnen Hauke, der für die Produktion zuständig ist, und Helge, der das Marketing und den Vertrieb betreut, unterstützt. Als Ende der 90er-Jahre das Firmengebäude erneut zu klein wurde, stand wieder ein Umzug an. Seit 2002 sitzt Beisner nun an der Müllerstraße. Im vergangenen Jahr kam dort ein 1400 Quadratmeter großer Anbau hinzu.

Doch nicht nur nach außen hin wandelte sich die Firma, auch intern passte sie sich den Neuerungen des Druckereigewerbes stetig an. Anfang der 80er-Jahre war das zunächst die Umstellung von Buch- auf Offsetdruck und damit von Blei- auf Fotosatz, Ende der 90er-Jahre ging es von Filmbelichtung auf Computer to Plate (CtP) weiter. Heutzutage ist noch der Digitaldruck hinzugekommen, der sich vor allem für kleine, schnelle Aufträge eignet. "Das haben wir seit circa drei bis vier Jahren im Angebot, und es wird etwa für Weihnachtskarten häufig genutzt", sagt Julia Strauch.

Der Schwerpunkt in der Produktion liegt ansonsten auf Broschüren, Geschäftsberichten, Kalendern und hochwertigen Katalogen. Zu den Kunden zählen Wempe, Montblanc und Casio - und die wollen noch stärker als früher Qualität, Qualität und nochmals Qualität. Weil viele Firmen wissen, dass nur im Print-Produkt die Schärfe von Bildern richtig zur Geltung kommt, setzen sie nach wie vor auf Papier.

Dass aber auch die kleine Gärtnerei von nebenan als Kunde nicht abgelehnt wird, wenn sie neue Visitenkarten braucht, macht Julia Strauch ebenfalls deutlich. Beisner mit seinen riesigen Heidelberg-Speedmaster-Druckmaschinen sei darauf zwar nicht unbedingt spezialisiert, aber so viel Kundennähe muss schon sein.