Hamburg. Die Partykneipe mit der markanten Segelfassade auf der Reeperbahn ist in finanzielle Schieflage geraten. Wie es nun weitergeht.
Vor allem für Fisch und Feiern steht das Restaurant Hamborger Veermaster. Mitten im Ausgehviertel an der Reeperbahn liegt das Traditionslokal, in dem vor allem Touristen typisch Norddeutsches wie Backfisch bestellen – und wo zum Auftakt einer langen Nacht auf dem Kiez aber auch reichlich Bier fließt. Doch zuletzt lief es offenbar nicht mehr so gut in dem Stimmungslokal auf St. Pauli: Der Betreiber hat einen Antrag auf Insolvenz gestellt.
„Wir werden das Hamburger Traditionslokal bis auf Weiteres unter meiner Aufsicht weiterbetreiben und führen bereits intensive Gespräche mit allen Beteiligten“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Peter-Alexander Borchardt von der Kanzlei Reimer zu der aktuellen Lage des Veermasters, über die zuerst die „Hamburger Morgenpost“ berichtete.
Restaurant Hamburg: Noch geht der Betrieb des Hamborger Veermasters auf dem Kiez weiter
Inwiefern sich der Betrieb sanieren lässt, könne aktuell noch nicht gesagt werden. „Wir werden für die gründliche wirtschaftliche Bestandsaufnahme noch etwas Zeit benötigen“, ergänzte Borchardt.
Ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters nannte als Grund für die Schieflage die Nachwirkungen von Corona. Wegen der Pandemie habe das Restaurant weniger verdient. Der Geschäftsbetrieb geht aber weiter. Die 34 Beschäftigten, davon 25 Aushilfen, erhielten bis einschließlich April Insolvenzgeld, ergänzte der Sprecher.
Hamborger Veermaster an der Reeperbahn ist bekannt für ausgelassene Partyabende
Bereits seit Jahrzehnten steht das Haus, das schon von außen mit Segeln an der Fassade alle Blicke auf sich zieht, für Erlebnisgastronomie. Innen wähnen sich die Gäste wie im Bauch eines Schiffes, mit Steuerrudern, Tauen und einem Bootsrumpf, der mitten ins Restaurant gebaut wurde.
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Die Partymusik zog bisher vor allem Gruppen an, Mädelsabende und Junggesellenabschiede fanden in dem maritimen Ambiente eine gemütliche Heimat.
Restaurant Hamburg: Weitere Clubs und Lokale auf der Reeperbahn haben Probleme
Geschäftsführer Constantin Klan war für das Abendblatt nicht zu erreichen, eine Stellungnahme der Restaurantleitung zu den Auswirkungen und Gründen der Insolvenz war daher nicht zu bekommen.
In der jüngsten Vergangenheit sind viele Restaurants in Schwierigkeiten geraten. Inflation und die wieder gestiegene Mehrwertsteuer machen der Branche zu schaffen. Auch die Clubs in Hamburg durchleben eine schwere Zeit, Lokale wie das Bidges & Sons an der Reeperbahn geben auf.