Mehr als 200 Hamburger demonstrieren gegen Schließung in der Anscharhöhe. Generationen lernten dort das Schwimmen.

Hamburg. Mit Trillerpfeifen, großen Plakaten und viel Wut im Bauch demonstrierten gestern rund 200 Menschen gegen die Schließung der Schwimmhalle auf dem Gelände der Stiftung Anscharhöhe in Eppendorf. Seinen hohen Bekanntheitsgrad erlange das Schwimmbad durch seinen Pächter, die Traditionsschwimmschule Fiedler, in der bereits Generationen von Hamburgern das Schwimmen lernten, hieß es.

Nach 40 Jahren könnte nun Schluss sein. Der Grund: Die Stiftung Anscharhöhe kann das Geld für eine Sanierung, rund 1,5 Millionen Euro, nicht aufbringen. Dieses Argument wollen die Nutzer des Bades, die Schwimmschule, Kindergärten, Schwimmgruppen für Senioren und Behinderte nicht gelten lassen. "Es wäre eine Katastrophe, wenn diese wunderbare Einrichtung schließen müsste", empört sich Leoni Schmitz, Mutter zweier Kinder aus Wellingsbüttel. "Seit acht Jahren komme ich hierher, nutze für meine Kinder das komplette Angebot der Fiedlers, vom Babyschwimmen bis zum Anfänger-Schwimmkurs."

+++ Sparen am falschen Ende +++

+++ Sympathiewelle +++

+++ Nur 30 Prozent der Viertklässler können schwimmen +++

Jerk Fiedler, Chef der Schwimmschule, zeigte sich überwältigt von den vielen Teilnehmern der Demonstration. "Es tut gut, dass sich die Menschen für unsere Schule so stark engagieren", sagt Fiedler. Wichtig ist dem Schwimmlehrer jedoch, dass nicht nur die Schule im Fokus stehe. Auch die anderen Nutzer der Halle würden unter einer Schließung leiden.

Für die Stiftung sei dieser Schritt unvermeidbar, sagte Vorstand Günther Poppinga auf der Demo. "1,5 Millionen Euro können wir nicht aufbringen", so Poppinga. Andere Projekte hätten für die Stiftung Priorität. Zum 30. September müsse deshalb die Schwimmhalle endgültig schließen.