Jedes Lehrschwimmbecken, das schließen muss, ist ein Riesenverlust. Gerade vor dem Hintergrund, dass nur 30 Prozent der Kinder nach der vierten Klasse sicher schwimmen können. Bislang bekommen Hamburgs Kinder erst in der dritten Klasse von den Schulen organisierten Schwimmunterricht.

Das ist zu spät. Gerade die Wassergewöhnung auch schon für Kinder im Kleinkindalter ist wichtig. Und gerade die kleinen Lehrbecken, häufig von Vereinen, privaten Schwimmschulen und Kitas genutzt, bieten dafür optimale Voraussetzungen und sind eine unverzichtbare Ergänzung der Bäderland GmbH.

Die Kitas könnten jedem Kind, egal, aus welcher sozialen Schicht, egal, mit welchen finanziellen Möglichkeiten, kostengünstige Wassergewöhnung und ersten Schwimmunterricht bieten - wenn es denn genügend Schwimmbecken gäbe.

Wie groß der Wunsch der Eltern, vor allem derjenigen, die es sich leisten können, nach qualifiziertem Schwimmunterricht ist, zeigen die gut besuchten Kurse der verschiedenen Anbieter. Wie so häufig ist hier die Nachfrage höher als das Angebot. Teilweise müssen sich Eltern sogar auf lange Wartelisten setzen lassen.

Deshalb ist es auch so schade, dass in die Schwimmhalle am Nedderfeld offenbar nicht viel früher in neue Technik und in die Instandsetzung investiert worden ist. Das ist Sparen an der falschen Stelle. Nun ist das Gebäude abrissreif.

Betreiber Fiedler bangt um seine Existenz und muss - genau wie die betroffenen Kitas, Turnvereine und Schulen - nach alternativen Becken suchen. Das wird schwierig.