In den vergangenen drei Wochen hat Jerk Fiedler erfahren, mit wie viel Sympathie und Herzblut die Eltern seiner Schüler ihm beistehen. Der Abriss des Lehrschwimmbeckens und das mögliche Aus seiner Schwimmschule, die seit Jahrzehnten eine Institution ist in Hamburg, wühlen alle auf. Anfang des Jahres erst hatte der 40-Jährige die Geschäftsführung von seinem Vater Jürgen übernommen. Der ist mit 66 Jahren in Rente gegangen. 15 Jahre lang hatten die beiden zusammengearbeitet.

"Ich bin traurig. Der Laden brummt, und jetzt soll Schluss sein. Das ist absurd." Wenn Jerk Fiedler das sagt, wirkt er erstaunlich gelassen. Er sei eben "ruhig und ausgeglichen" und nehme sich "selbst nicht so ernst". Ganz im Gegenteil zu seinem Vater, der eine starke Persönlichkeit sei. Als Schwimmlehrer könne er selbst aber auch durchaus streng sein.Die Kinder lieben ihn trotzdem - oder gerade deshalb?

"Ich habe ganz viel Spaß an meiner Arbeit", sagt Fiedler, Vater eines zweijährigen Sohnes. "Gerade ängstlichen Kindern Vertrauen zu geben und zu sehen, wie sie über sich hinauswachsen, ist wunderbar."